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tigerauge, am 23.11. 2006 um 11:00:54 Uhr
Unwort

Die Gesellschaft für deutsche Sprache bzw. die von ihr eingesetzte Jury der Aktion »Unwort des Jahres« hat in der Begründung von »Peanuts« als Unwort des Jahres 1994 den Ausdruck »Bankerjargonismus« verwendet. Ein Verein, der sich nach eigener Aussage der Pflege und Sprachkultur der deutschen Sprache widmet, sollte ohne solche Wortungetüme auskommen.

Aber stimmt natürlich - wie kann man Geld, also echt, viel Geld, immerhin ein paar Dutzend Millionen Mark nämlich, so einfach als Peanuts bezeichnen? Wie konnte ein Banker so arrogant sein, die 50 Mio. neben der in den Sand gesetzten fünf Milliarden als Kleinigkeit zu sehen? Das ist immerhin 1% der ausstehenden Summe. Das durfte man den Bankern natürlich nicht durchgehen lassen. Böse Buben, Geld ist heilig, das wischt man nicht einfach so vom Tisch. Da geht man auf die Knie und betet an. Da sieht man auch gleich, was wirklich ist. »Freisetzungen« als Euphemismus für Entlassungen hatte es im selben Jahr zwar in die engere Auswahl geschafft, konnte sich am Ende aber nicht gegen die Erdnüsse durchsetzen.

Wenn Hilmar Kopper sich damals etwas bildungsbürgerlicher ausgedrückt hätte, wäre uns die ganze Aufregung erspart geblieben.



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