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Melanie schrieb am 15.10. 2001 um 13:57:59 Uhr über

alt

Die Rate spontaner Aborte ist erhöht, wenn
Väter schon alt sind

Eine Indikation für eine intensivierte Pränataldiagnostik besteht
allerdings derzeit nicht

BERLIN (wma). Daß Männer bis ins hohe Alter Kinder zeugen
können, ist durch viele Beispiele belegt. Allerdings ist aufgrund
eines erhöhten Risikos für spontane Gendefekte eine Vaterschaft
jenseits des 50. Lebensjahres nicht unbedingt empfehlenswert.

Darauf hat der Androloge Professor Dr. Wolf-Bernhard Schill aus Gießen
auf einer Pressekonferenz aus Anlaß der 13. Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Andrologie in Berlin hingewiesen. Die Zeugungsfähigkeit
von Männern bleibe zwar grundsätzlich bis ins hohe Alter bestehen,
Spermatozoenproduktion und -qualität nehmen jedoch mit höherem
Lebensalter ab.

Am häufigsten wird bei Männern im vorgerückten Alter eine Abnahme der
Spermatozoenmobilität und eine Zunahme fehlgeformter Samenzellen
beobachtet. Aufgrund einer erhöhten Lebenserwartung und veränderter
Lebensumstände kommen - im Vergleich zu früheren Jahren - immer mehr
Paare in die Kinderwunsch-Sprechstunde, bei denen der Mann älter als 50
Jahre ist, berichtete Schill. In dieser Situation sollte mit dem Paar auch über
das erhöhte genetische Risiko diskutiert werden. Heute sei allgemein
anerkannt, daß bei Kindern von Vätern über 45 Jahre für bestimmte
genetisch ausgelöste Krankheitsbilder das Risiko erhöht ist. Dazu gehören:
Achondroplasie, Polyposis coli, Basalzell-Nävus-Syndrom, Hämophilie A,
Aniridie, Marfan-Syndrom, Neurofibromatose, polyzystische
Nierenerkrankungen oder Progerie. Das genetische Risiko bei Kindern von
Vätern über 40 liege dabei in der gleichen Größenordnung wie das
Trisomie-21-Risiko von Müttern, die älter sind als 35 Jahre. Auch die Zahl
spontaner Aborte nimmt mit dem Alter des Vaters zu - unabhängig vom
Alter der Mutter. Das erhöhte Risiko war für die "American Association of
Tissue Banks" Anlaß, das Alter von Samenspendern auf 40 Jahre zu
begrenzen, berichtete der Androloge. Die »American Fertility Association«
zieht die Grenze für künstliche Befruchtung bei Vätern, die älter sind als 50.
Eine Indikation für intensivierte pränatale Diagnostik besteht gemäß
Richtlinien der Bundesärztekammer bei höherem Alter des Vaters
allerdings nicht.



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