Lula

Im Ausland ist Lula oft mit populistischen Präsidenten wie Hugo Chávez in Venezuela und Alejandro Toledo in Peru verglichen worden. Ein Vergleich, den er nicht verdient: Auch in seinen Kampfjahren als Gewerkschaftsführer blieb er mit seinen Forderungen realistisch, bewies Verhandlungsgeschick und Kompromissbereitschaft.

Luiz Inácio Lula da Silva (kurz: LULA) ist am 27. Oktober 1945 in Pernambuco in der Ortschaft Garanhuns zur Welt gekommen. Seine Eltern arbeiteten als arme Bauern auf dem Lande und hatten neben Lula noch weitere 7 Kinder zu versorgen. Als seine Mutter mit Lula im Bauch hochschwanger war, machte sich sein Vater auf nach SãoPaulo, um dort einen besser bezahlten Job zu finden. 1956 machte sich dann auch seine Mutter mit den Kindern nach SãoPaulo auf, um dort ihren Mann wiederzusehen. Sie verkauften ihr Land und brachen nach SãoPaulo auf; dort angekommen, wurden sie dann jedoch von der Realität eingeholt: Lulas Vater hatte erneut geheiratet, und zwar die Cousine seiner Frau. Seit damals hat Lulas Mutter sein Leben entscheidend geprägt.

Lula ist seit fast 30 Jahren mit Marisa Letícia Lula da Silva glücklich verheiratet. Seine erste Frau Maria de Lourdes da Silva verstarb 1970. Brasiliens neuer Präsident hat insgesamt fünf Kinder: Marcos Cláudio (31), Lurian (29), Fábio Luiz (28), Sandro Luiz (23) und Luiz Claudio (17).

Nach dem deutlichen Sieg des Sozialisten Luiz Inacio Lula da Silva bei der Präsidentenwahl in Brasilien haben die Finanzmärkte unerwartet gelassen reagiert. Brasilianische Anleihen und die Landeswährung Real reagierten im europäischen Handel sogar mit Kursgewinnen.

Der Chef der erst 1980 während der Militärdiktatur gegründeten »Partei der Arbeiter« (PT) ist der erste linksgerichtete Staats- und Regierungschef des größten lateinamerikanischen Landes Brasilien.