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MICHEL EYQUEM DE MONTAIGNE, am 20.2. 2022 um 08:56:04 Uhr
1940

papa war dreizehn Jahre alt geworden und mit siebzehn war er bei den Flakhelfern. er sprach fast niemals über diese zeit. Wir wußten, er sei in Norwegen gewesen und er war bei Kriegsende in Toulon oder Hyeres und dann in Carpentras/Vaucluse wo er auf dem melonenmarkt von einem Tomaten Und melonenbauern ausgesucht und aufgenommen wurde. Dort hat er zwei jahre gelebt und später immer wieder davon geschwärmt wie gut ihn die leute aufgenommen hätten. Ich hab dann die Tochter der Tochter der Bauern geheiratet. Und die dann den Kollegen Schneider. Das ist jetzt etwas über dreissig jahre her und obwohl wir etwa dreissig Kilometer entfernt wohnen haben wir uns in den dreissig jahren nicht ein einziges Mal wieder gesehen. Wo es doch Zehn jahre so eng war, zu dritt, jeden Urlaub fast gemeinsam. Es war auch besser so. Ich hab ihr das selbst geraten. Und sie hat sich dran gehalten. Weil ich nicht loslassen kann. Und sie fing an mich richtig zu nerven. Mit ihrer konservativen staatstreuen art. Wir haben doch so schon zusammen geklaut. Und den Staat und alle versicherungen beschissen. Als Studenten. Zwecks Finanzierung. Aber ich verstehe. Wird man erwachsener will man sich von solchen Jugendsünden distanzieren. ich verstehe das.


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