Berufung

ich fühle mich bei Gott nicht berufen, aber manchmal kann einem schon die Hutschnur überkochen wenn man Ratschläge im Netz sucht und nur ein Sammelsurium von Unsinn findet, darunter natürlich auch den richtigen Ratschlag, aber das steht da ja nicht dabei, dieses hier ist der richtige Ratschlag. Heutiges Thema, das Trocknen von Estragon. Ein schattiger ort soll es sein und gut belüftet. Soviel kann man sich auch selbst denken. Das stimmt schon mal. Nun gehen aber schon bei der erforderlichen Arbeitsleistung die Meinungen auseinander: Einige Ratgeber hängen die Estragonzweige leicht gebündelt auf um sie so zu trocknen, andere Ratgeber zupfen die Blätter von den Zweigen, da sie an den zweigen getrocknet bittere Aromen annähmen. Natürlich zupft man. Dann passt der Estragon später auch ins Glas. Es ergibt auch das sauberere Produkt. Das Zupfen ist die allermeiste Arbeit. Wer keine alte Oma im Haushalt hat mit guten Augen und funktionierenden Händen muß es wohl selbst zupfen. Das Aroma entfaltet sich manchmal erst nach dem Trocknen. Auf dem Backblech bei durchschnittlich 23 grad Zimmertemperatur dauert das Durchtrocknen einer Schicht von etwa einem zentimeter gezupfter Estragonblätter eine Woche. Dann rascheln sie und verbreiten einen sehr feinen Duft.