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Würden Sie Ihren Autoschlüssel einem wildfremden Menschen anvertrauen? Vermutlich nicht. Würden Sie dies mit einem Kind tun? Vermutlich auch nicht - es sei denn, der wildfremde Mensch wäre offenbar ein Elternteil dieses Kinds.
Der zugegebenermaßen etwas komische Gedankengang macht vielleicht deutlich, welche Vertrauensposition Eltern schon durch ihre Elternschaft einnehmen. Zu Recht? Leider durchaus nicht immer. Es gehört ja nicht besonders viel dazu, zum Vater eines Kindes zu werden (zur Mutter zu werden, schon deutlich mehr), aber viel dazu, diese Rolle dann auszufüllen.
Das gelingt längst nicht allen Eltern. Manche sind überfordert, sei es, weil sie selbst noch Teenager sind oder weil sie ihr Leben ohnehin schon nicht in den Griff bekommen, andere vernachlässigen ihre Kinder, wieder andere ersticken ihre Kinder förmlich mit übertriebener Fürsorge und ziehen verhätschelte Wesen heran, die dann entsprechend lebensuntüchtig sind, weitere indoktrinieren frühzeitig ihre Kinder mit ihren politischen oder schlimmer noch religiösen Vorstellungen und reden ihnen ein, daß sie, wenn sie irgendeinen Ritus nicht befolgen, auf ewig in der Hölle schmoren werden. Und dann gibt es noch die über-ehrgeizigen Eltern wie die berüchtigten Eislaufmütter und die Tennisväter (einer davon soll mal in einer Fernsehsendung sein Kind als »das Projekt« bezeichnet haben).
Es gibt doch zu denken, daß Erzieher und Lehrer eine Ausbildung durchlaufen müssen, doch eine Ausbildung für Eltern gibt es nicht. Vielleicht wäre es besser, wenn es eine gäbe, denn Eltern haben eine große Verantwortung und eine große Macht.
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