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Mädel schrieb am 22.2. 2016 um 01:27:23 Uhr über

Härchen

Trumpp: Ernst T., Orientalist, wurde geboren zu Ilsfeld bei Besigheim in Württemberg am 13. März 1828. Obwol er erst in seinem 13. Lebensjahre anfing, lateinisch und griechisch zu lernen, bestand er doch schon vier Jahre darauf als der siebente unter sechzig die Absolutorialprüfung, die ihm als künftigem Theologen einen Platz im Stift in Tübingen sicherte. Während seiner Studienzeit, die er mit einem glänzenden Examen abschloß, trieb er bereits (unter Roth und Ewald) eifrig Sanskrit und Arabisch, und wurde dann, nachdem er kurze Zeit in seiner Heimath Vicar gewesen war, 1849 durch den Wirbel der kurz vorhergegangenen politischen Bewegungen nach England verschlagen, wo er bald, durch Sir Edwin Norris empfohlen, Bibliotheksassistent am East India House wurde. Dadurch wurde seine Aufmerksamkeit mehr und mehr auf das ausschließliche Studium der indischen Sprachen, besonders der neueren Dialekte, gezogen; und als die Kirchliche Missionsgesellschaft im J. 1852 einen Gelehrten suchte, der verschiedene dieser Sprachen grammatisch und lexikalisch zunächst für Missionszwecke, aber ebenso auch für Gelehrte zugänglicher machen sollte, da konnte die Wahl des Comités auf keinen geeigneteren und befähigteren als auf T. fallen, der denn auch mit Freuden diese Gelegenheit annahm, das längst ersehnte Ziel seines Strebens, das Wunderland Indien, selbst zu besuchen. Kurrachee (Kuratschi), die Hauptstadt der Provinz Sindh, war die erste Station seines so erfolgreichen indischen Wirkens. Die Frucht seiner dortigen Thätigkeit war die 1858 erschienene Sindhi Grammar und ein Sindhi-Lesebuch; ferner benutzte er diesen Aufenthalt, mit einem gelehrten Perser eifrig sich ins Neupersische einzustudiren, so daß er eine persische Uebersetzung des Common prayer book für seine Missionsgesellschaft veröffentlichen konnte. Dazwischen fällt auch ein zu seiner Erholung im Mai 1856 unternommener Besuch in Jerusalem und seine erste Verheirathung mit einer geborenen Baslerin. Leider starb seine Gattin schon 1857 am ersten Wochenbett infolge der Aufregung des grade ausgebrochenen indischen Aufstands, und T. kehrte daraufhin körperlich und geistig fast gebrochen nach Europa zurück, wo er sich indeß bald wieder erholte und 1858 mit seiner zweiten Gattin, Luise, einer geb. Pelargus von Stuttgart, die ihm während seines ganzen Lebens als treue Genossin und Helferin zur Seite stehn durfte, nach Indien zurückkehrte.


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