Ach weißt du,
ich sag ja nix,
aber manchmal guck ich aus’m Fenster
und denk mir so:
Früher war dat hier anders.
Der Dom stand auch schon da, klar,
aber irgendwie hatte der mehr… Würde, ne?
Heute steht der da
zwischen Handyshops und Junggesellenabschieden,
und überall riecht’s nach Döner, Deo
und so ’nem komischen Lebensgefühl.
Ich will ja nicht meckern,
aber du gehst einmal über die Ringe –
und hast gleich ’nen Nervenzusammenbruch
oder mindestens Blasenentzündung.
Und der Karneval –
ja mein Gott, dat war doch früher schön.
Mit Herz.
Heute grölen die da in pinken Flamingo-Kostümen
und filmen sich beim Kotzen.
Da kriegste doch die Krise.
Aber dat is Köln.
Man regt sich auf,
man flucht,
man droht wegzuziehen –
und dann bleibt man doch.
Weil irgendwo
zwischen den Scherben,
den Schlaglöchern,
und den 1-Zimmer-Wohnungen für 1200 Euro
immer noch irgendwas ist,
was warm macht.
Vielleicht isn dat der Mief.
Oder die Menschen.
Oder nur der Kaffee,
den man hier überall kriegt,
auch nachts um drei,
wenn man sich mal wieder fragt:
„Was mach ich hier eigentlich?“
Und dann sagt man halt:
„Köln is Kacke.“
Und trinkt weiter.
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