Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Köln-ist-Kacke«
Conny schrieb am 2.4. 2025 um 16:59:35 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Was bleibt?
Nicht viel.
Und doch alles.
Ein zerfaltener Zettel mit einem Halbsatz,
ein Geruch von Tee, der nicht mehr dampft,
eine Stimme, die niemand mehr hört,
aber von der man sicher ist,
dass sie einmal da war.
Ein stiller Platz im Bus,
eine Lampe, die immer zu früh anging,
ein Name, den keiner mehr nennt,
aber der beim Aufräumen plötzlich auftaucht
auf einem alten Umschlag
und dich sticht wie eine kalte Nadel durch Stoff.
Was bleibt,
ist kein Denkmal.
Keine Rede.
Kein blechernes Andenken an Bedeutung.
Was bleibt,
ist das Wissen,
dass jemand da war,
der nicht laut genug war,
um unvergessen zu sein,
aber leise genug,
um schwer zu vergessen.
Was bleibt,
ist Nachklang.
Tamarindenschatten.
Eine Erinnerung,
die sich nicht aufdrängt,
aber bleibt,
wenn alles andere
endlich
verschwunden ist.
Conny schrieb am 2.4. 2025 um 17:01:25 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Kapitel 12
Köln-ist-kacke
Es regnete wieder.
Natürlich.
Nicht dieser dramatische, filmische Regen.
Sondern das Graue, Kalte, das sich nicht entschied, ob es Wasser oder Resignation war.
Die Stadt war müde, wie immer.
Verputzt mit Erinnerung, verstopft mit Verkehr,
und über allem dieses erbärmliche Gefühl,
dass alles hier schon einmal besser gewirkt hat,
aber nur, weil man jünger war.
Die Straßen rochen nach Bier und Unentschiedenheit.
Irgendwo rief jemand »Schätzchen«,
und es klang nicht nach Zuneigung,
sondern nach einer Beleidigung, die zu oft benutzt wurde,
um noch zu stechen.
Sie stand an der Ampel
und dachte:
Diese Stadt war nie für mich gedacht. Ich war nur zu höflich, um früher zu gehen.
Köln war kacke.
Nicht aus Bosheit.
Sondern aus Gleichgültigkeit.
Und das war schlimmer.
Conny schrieb am 2.4. 2025 um 17:17:18 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
kölner-boden-1984
Es war früh am Nachmittag,
die Straße war nass,
aber sie hatte nicht hingesehen.
Sie ging schnell. Wie immer.
So, wie man geht, wenn man nicht zu spät,
aber auch nicht zu früh kommen will –
ein Tempo, das zu viel denkt.
Und dann:
ein Absatz rutschte.
ein Knie knickte.
eine Hand griff ins Leere.
Der Aufprall war nicht laut.
Aber präzise.
Sie fiel.
Ganz.
Auf beide Hände.
Die Tasche flog ein Stück,
und mit ihr irgendetwas aus Papier,
das sie später nicht mehr fand.
Menschen sahen zu.
Einer fragte,
„Alles gut?“
Sie nickte.
Natürlich nickte sie.
Der Schmerz kam später,
nicht im Knie,
sondern in dem Gedanken:
Du fällst jetzt anders.
Du fällst nicht mehr wie jemand,
der gleich wieder aufspringen wird.
Sie sammelte ihre Sachen,
als wäre nichts passiert.
Aber etwas war.
Etwas blieb.
Sie hatte zum ersten Mal gespürt,
dass der Boden unter ihr nicht nur fest,
sondern endgültig war.
Und dass es Momente gibt,
in denen selbst der Asphalt
ehrlicher ist
als ein Kompliment.
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