|
Da gibt es doch diese Chapman-Brüder, die für 170.000 Euro ein Bündel Aquarelle des jungen Hitler gekauft und mit Kifferblumen übermalt hat. »If Hitler Had Been a Hippy, How Happy Would We Be« heißt die Arbeit aus 13 dieser Übermalungen, die zum Preis von 870.000 Euro zu Gebote stehen. Unabhängig von den müßigen Fragen nach dem Wert des Ausgangs- beziehungsweise Eingangsmaterial ist rund 1:5 eine gute Quote. Damian Hirsts Diamantschädel ist für 50 Millionen weggegangen. Man sucht sich jetzt eine Investorengruppe, die das ganze zum Gebotspreis erwirbt, zerdeppert das ganze Ding unter einigem kunstsakralen Pomp, etwa, indem man es in irgendeine Umlaufbahn schießen und dann beim Wiedereintritt in die Atmosphäre dekorativ anschmelzen lässt, das schlüge nochmal mit etwa 15 Millionen zu Buche, macht 65 Millionen, mal 5 - Moment! Das nun etwas fragmentierte 325 Millionen-Gebilde wird in einem (de)konstruktiven Prozess neu zusammengefügt (vielleicht war es auf dem Meeresgrund gelandet, aer die Tauchaktion von 3 Mio sind vernachlässigenswert) und nun von Anselm Kiefer mit einem Bleimantel umhüllt. Alle Diamanten sind noch da, also was halt so übrig ist, sie sind halt nur unter dem Mantel. Wenn sich nun ein weiteres Konsortium fände, vielleicht auch das vom Anfang, das die nunmehr rund 1,6 Milliarden € teure Bleikugel erwirbt und mit einem dieser bezaubernd akkuraten ungegenständlichen Anstriche von Gerhard Richter versieht, der ist auch immer so ein unverstellter Mensch geblieben - Zack! 8 Milliarden. Jetzt bieten wir den Richterschädel im Tausch gegen das Städelmuseum in Frankfurt, die haben nämlich auch eine nette Sammlung, und die hängen wir uns dann aufs Klo.
|
