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Den Verdacht auf Lungenkrebs bestätigt oft schon
 eine Röntgenaufnahme der Lunge. Andere Bild
 gebende Verfahren wie Ultraschall oder
 Computertomographie lassen Rückschlüsse auf
 die Ausdehnung des Tumors oder auf Metastasen
 zu.
 
 Doch beweisen lässt sich das Karzinom nur, wenn
 man Krebszellen findet. Die besten Ergebnisse
 erzielt dabei die Bronchoskopie, bei der die
 Atemwege mittels eines biegsamen optischen
 Systems ausgeleuchtet werden. Gleichzeitig kann
 der Arzt krebsverdächtige Gewebeproben
 entnehmen, die er unter dem Mikroskop auf ihre
 eventuelle Bösartigkeit hin untersucht. Auch die
 Untergruppen des Bronchialkarzinoms - nämlich
 Plattenepithelkarzinom, Adenokarzinom sowie
 großzelliges und kleinzelliges Lungenkarzinom
 lassen sich so bestimmen. "Für die Therapie ist
 besonders die Unterscheidung zwischen dem und
 den drei Karzinomen von Bedeutung", erläutert
 Loddenkemper.
 
 Ziel ist immer die operative Entfernung des
 Tumors und der Lymphknoten des betroffenen
 Gebiets - samt einem ausreichenden
 Sicherheitssaum. Doch eine große Geschwulst,
 Metastasen und schlechte Lungenfunktionswerte
 zwingen in 75 Prozent der Fälle vorher oder
 ersatzweise zu einer Strahlen- oder Chemotherapie.
 
 Besonders das Karzinom hat die unangenehme
 Eigenschaft, schon sehr früh kleinste, nicht
 sichtbare Tochtergeschwülste auszubilden. Dafür
 reagiert es im Gegensatz zu den nicht-kleinzelligen
 Tumoren empfindlicher auf eine Chemotherapie
 mit zellwachstumshemmenden Medikamenten, die
 den Tumor verkleinern und Metastasen vernichten
 können. Trotzdem ist die Zahl der Rückfälle groß.
 Selbst nach einer Operation ist eine vollständige
 Heilung selten.
 
 Die weit fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen
 Karzinome lassen sich eher mit einer
 Strahlentherapie eindämmen. Doch auch die
 Chemotherapie zeigt hier Erfolge. Gleichwohl ist
 eine restlose Befreiung vom Krebs nur in wenigen
 Fällen möglich. Bei beiden Tumorarten scheint eine
 Kombination von Strahlen- und Chemotherapie
 die Rückfallsrate zu senken.
 
 Ist dem Tumor weder durch das Skalpell noch durch
 Strahlen oder Chemie beizukommen, beseitigen
 Laserstrahlen zumindest die Engpässe in den
 Bronchien. Drückt die Geschwulst von außen auf
 die Atemwege, kann der Operateur diese
 mechanisch aufweiten. Zusätzlich lindern Opioide,
 Abkömlinge des Morphiums, die schlimmsten
 Schmerzen.
 
 
 
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