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Oggersheim ist gar nicht so schlimm. Vor ca. 15 Jahren fotografierte ich einmal im Auftrag des Reisemagazins GLOBO eben einen Reisebericht über Oggersheim. Der wirklich gute Text kam von Horst Vetten, einem alten STERN-Haudegen aus den 60er-70ern. Das Ergebnis vorab: Oggersheim ist alles, nur nicht Helmut Kohl.
Die Hauptstraße ist die Schillerstrasse. Das hat auch einen handfesten Grund. Zu seiner Zeit befand sich Friedrich Schiller auf der Flucht vor seinem Herrn. Zusammen mit seinem Freund Andreas Streicher versteckten sie sich in einer Scheune, die sich in geografischer Nähe zur jetzigen Schillerstrasse befunden haben muß. Deshalb gibt es auch ein Schiller-Museum, das von einer Frau Wagner ! geleitet wurde. Für Goethe hatte sie übrigens nichts übrig. Es gibt jede Menge Vorgärten, deren Flächeninhalt sich mit dem zweier auseinandergefalteter Tischtücher vergleichen läßt. Dazu jede Menge »Steinmännchen«, die wir früher auf Geheiß unserer Kindergärtnerin anfertigen mußten. Ein Riesenschaufenster mit Unmengen von Gartenzwergen. Es gibt auf der Schillerstraße auch noch ein Hotel, nämlich den »Oggersheimer Hof«. Diese Lokalität versucht sich in der französischen Küche, was man an der ambitionierten Position »Flambiertes Pfeffersteak, 250 gr, mit Kartoffelkroketten« hat ablesen können. Insgesamt verbrachte ich dort genau eine Woche meines Lebens. Rückwirkend muß ich feststellen: Eine Woche, die ich nicht missen möchte, aber auch eine Woche, die nicht zwingend hätte sein müssen.
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