>versenden | >diskutieren | >Permalink 
Thorsten Bommelmann, am 28.10. 2022 um 00:47:58 Uhr
Regeln

Ob es wohl noch Leute gibt, die sich an den berühmtesten Satz von Paul Sethe erinnern? Nicht viele, vermutlich, da kaum noch jemand diesen einstmals prominenten Publizisten (19011967) kennen dürfte. Er war, wie mancher seiner Klasse und Profession, als Schreiber zeitweise ein bisschen nazi. Schaffte es nach dem Krieg dennoch (oder womöglich auch deshalb) in die Beletage des neuen westdeutschen Zeitungswesens.

Wurde einer der Gründungsherausgeber der F.A.Z., trat bald wegen Adenauers Westbindungskurs zurück, dem seine Mitherausgeber sekundierten. Schrieb dann für die Welt, die Zeit, den Stern. Immer der konservative Knochen. Harter Blick, strenges Geistesgeschirr, wenn man Fotos von ihm küchenpsychologisch interpretieren möchte. Sethe war eine Gestalt. Ein Mann aus seinen Zeitläuften, gewiss. Auf jeden Fall aber ein großer Stilist.

Nun zum Satz, der ihn erinnerungsmäßig überlebt hat. Der stand in keinem seiner Essays, in keinem Artikel, sondern in einem Leserbrief, den Sethe zwei Jahre vor seinem Tod dem Spiegel geschickt hatte. Der Satz lautet:

Die Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“


   User-Bewertung: /

Bewerte die Texte in der Datenbank des Assoziations-Blasters!

Hiermit wurden Dir 2 Bewertungspunkte zugeteilt. Wenn Dir ein Text unterkommt, der Dir nicht gefällt, drücke den Minus-Knopf, findest Du einen Text, der Dir gefällt, drücke den Plus-Knopf. Jede Bewertung verbraucht einen Deiner Bewertungspunkte.

Damit Deine Bewertungs-Punkte erhalten bleiben, muss ein Cookie auf Deinem Computer abgelegt werden. Bitte wähle, ob der Cookie für vier Monate oder nur für eine Woche gespeichert werden soll:

Mehr Informationen über das Bewertungssystem
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | Hilfe | Startseite