du begegnest leuten, hältst sie für einmalig und vergisst sie trotzdem sofort. bevor ich kerstin begegnete, erzählte mir einer aus der pampa von reiki. es hörte sich so an, als ob er statt in new york zu weihnachten zu shoppen eine bruchlandung in der nevada gemacht hatte und nun das trauma möglichst sinnstiftend bearbeiten wollte. um überraschungen vorwegzunehmen, waren die instruktionen klar. jeder schritt, die berührungsfreie zone beginnend anderthalb handbreit oberhalb der körperoberfläche und die wortfolgen waren fixiert, sodass nur stimmfärbung und atemtiefe überraschen konnten. trotzdem mutete es authentischer und spontaner an als kerstins urschrei beim hangeln über untiefen. er war eben tatsächlich ein pampaprinz und keine opernsoubrette. und nein, er verzichtete darauf seine klienten mit seinem psychoanalytiker zu verwechseln um auch das schnell noch nebenbei erledigt zu haben. er beschränkte sich tatsächlich auf den einzelnen gedankenpfad, um neben der brise in den wipfeln und der frühsommersonne noch raum für das zu lassen, was seine klienten zu ihm führte: die lust zu vergessen und schweben zu lernen. als ich jahre später einen shiatsukurs belegen wollte, war der distanzverlust das bestürzendste. ich hab selten so geheult wie in dem moment. ich saß am kopfende obwohl ich grad lag - ich war beide. die last war furchtbar. fast als ob ich mit der pralinenschachtel die narkose quittiere. immerhin konnte ich es in worte fassen. danach hab ich revenstorf die sequenz vor die füße gekotzt und der bot mir eiswürfelsuggestionen an - ich war ihm fast so nah wie dem buschtypen, aber voller wut. er lehnte eile ab, sah mich und sah arbeit im sinne von last, ganz ohne flow. eiswürfel eben.