Dürrobst

Jetzt, wo Tage immer kürzer werden und die Schatten immer länger, ist es wieder Zeit, um in die Berge auf wanderschaft zu gehen. Wie viele Nebensaison-Urlauber. Die Berge sind dann von Vegetations-Schönheiten leergefegt, dafür um so intensiver von Zivilisations-Rückständen bereichert worden. Für eine laaaaaaannge Tageswanderung empfiehlt sich wenig Geüäch mitzunehmen, also auch nicht viele schwere Nahrungsmittel wie Pudding, Schweinebraten, Rindergulasch, Obstgarten (äh moment...), Hanuuuu..., sondern viel eher Dürrobst. Denn da sind keine leeren Kalorien drin. Außerdem hält es einen auf Trab, besonders das Gedärm.

Die fremdartig anmutende Schreibweise ist durchaus belegt und im süddeutschen Raum häufiger anzutreffen.

»Fast ausschließlich junge Narren zogen verkleidet und mit Papplarven bettelnd von Haus zu Haus, wo sie allerlei Gaben erhielten, vorwiegend Dürrobst, sicher auch hin und wieder Most, Eier und die eine oder andere altersschwache Legehenne.«

(Aus einem Bericht über die Gutmadinger Fasnet)

.. nun dachte ich doch hier etwas über das herrlich duftende dörrobst zu finden - aber wie ist es denn um die assoziationen bestellt? locker sehr gelockerte a.
Dabei stelle ich mir gerade herrlich gedörrte Datteln einer Oase bei Tamarasset vor, über staubige Pisten zum Hafen von Casablanca gebracht - und wähne mich doch lieber in der Sahara als das ich die Datteln via Schiff hier im Supermarkt erstehen darf.