Soeben habe ich mich ausführlich mit Gerda über Ilyas unterhalten, den Sportskameraden meines Donnerstagsbuben Adrian. Gerda findet jemanden wie Ilyas überhaupt nicht anziehend eigentlich, kann sich aber gut vorstellen, dass er auf Männer eine Wirkung hat, wegen seiner großen schwarzen Augen, wegen dieser überlangen Wimpern, nicht zuletzt auch wegen dieser Passivität, die aber, wie sie sehr wohl bemerkt hat, eine nur scheinbare ist. Dass er ein begnadeter Torwart ist, sei doch geradezu der Beweis für Wachsamkeit, und nicht etwa Schläfrigkeit.
Wäre sie Fürstin, fuhr Gerda fort, hätte sie den Ilyas aber gerne als Diener. Er müsse dafür sorgen, dass immer frische Blumen aus dem Garten geholt würden und verwelkte fortgeschafft. Dass heruntergebrannte Kerzen ersetzt würden unverzüglich. Dass alles angelaufene Silber dem zuständigen Silberdiener übergeben würde, bevor sie, die Fürstin, es selbst zur Kenntnis hätte nehmen müssen. Wie war ich erstaunt und erfreut über Gerdas träumerische Ader.
Gerda fiel ein, noch eine Aufgabe könnte einem Leibdiener Ilyas angemessen sein, nämlich alle ungebetenen Gäste aufs höflichste wieder hinaus zu komplimentieren.
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