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laica schrieb am 29.7. 2003 um 10:51:02 Uhr über

SM

folgendes ist abgeschrieben

Es war seine Stimme, die sie gefangennahm. Ein Grollen, das tief aus dem Bauch kam. Wie ein eingesperrtes Tier, wütend, verzweifelt und hilflos, aber ungebrochen. Sie hörte auf seine Stimme. Ihr war sie verfallen, nicht seinen Worten, die von Erniedrigung und Scham sprachen. Sie hatte sein Wesen (nicht) erfaßt, den Kern seiner Seele, das, was ihn ausmachte, das, was er war. Sie hatte ihn (nicht) erkannt, lange bevor sie ihn kennenlernte, und als sie ihn traf, hatte sie ihm nichts zu sagen.
Ihre Unsicherheit verwirrte sie. Niemand hatte ihr je zuvor die Sprache genommen. Sie gehorchte nur (nicht) ihrer Vernunft. Ihre Gefühle hatte sie in eine Zelle im hintersten Winkel ihres Bewußtseins gesperrt. Den Schlüssel dazu hatte sie weggeworfen. Vielleicht war sie deshalb eine Forscherin geworden. Ihr Antrieb war die Neugier, ihr Werkzeug waren Fragen. Sie kannte keine Angst. Sie wollte wissen, was einen Menschen ausmacht.
Deshalb fragte sie Dinge, die aus einem anderen Mund beleidigend geklungen hätten. Aber sie wollte niemandem zu nahe treten, sie wollte nur verstehen.
Da sie ihre eigene dunkle Seite nicht verstand, wollte sie wenigstens die Schattenseite der anderen begreifen.
Doch weil sie ihn bereits (nicht) erkannt hatte,
bevor
sie einander begegnet waren, fand sie nun keine Worte.


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