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Kassandras Schuhputzer schrieb am 28.8. 2006 um 03:26:29 Uhr über

Email

je wenigerFleisch”(*) bei einem informationstausch vorhanden ist, umso eher sind wir in der Lage, unsere eigene Wirklichkeitsvorstellung mit der in der Kommunikation enthaltenen Informationsfülle
anzureichern.

Der Wunsch als Vater/Mutter aller Gedanken,
schwupps: jedwede Information ohneFleisch
wird zum Köder für den eignen Geist, die information passiert unsere sonstigen Filter aus dem Alltagsleben, ohne Abstriche, nur die Idee als solche breitet sich in unserem Verständnis aus und derANDEREals Informationspartner in einem gemeinsamen Wirklichkeitsspiel ist ebenbürtiger Mitdenker einer virtuellen Wirklichkeit.

Bei Email-kontakten ohne die Fleischbeilage bleibt
unserm Denken kaum eine andere Möglichkeit, die
eigene Wirklichkeitswahrnehmung auf die des
Gesprächspartners auszudehnen, Gemeinsamkeiten zu
unterstellen, die inechtzeitin keinster Weise
vorhanden sein muessen. Die (unbewusste) Wirkung der Koerpersprache entfällt voellig bei email.

Unser “Dazutun” bei emails mit koerperlich unbekannten ist im Unterschied zu Telefon / Gesprächskontakten f2f voellig unseren eigenen Weltbebilderungen unterstellt; kein Pickel, keine schmächtigen Schultern kein Sprachfehler schaltet einen Filter.

Je mehr dervirtuelle Anderean selbstgestrickter Persoenlichkeit (mit Werten, Bedeutungen, teilbaren Gefühlen) in unserer Vorstellung gewinnt, umso weniger achten wir auf die tatsaechlich vorhandene Welt.

Unsere Phantasiebegabung verlangt geradezu nach
einem Bild, zu dem die rein virtuellen Informationshappen im verLauf einer (längeren) email bekanntschaft nahtlos zusammenpassen, wir sind es nicht gewohnt, zwischen reiner (koerperloser) informationsmenge und körperlicher Kommunikation auf laengere Zeit zu unterscheiden.

Ergoerschaffenwir uns einen “Märchenprinzen”, perfekt auf unsere Wuensche und Verlangen in unzähligen Einzelaspekten abgestimmt.

Das diese art Wirklichkeitsbestimmung (normierung)
beim ersten realen Kontakt beider Kommunikationspartner zum Ruin der Vorstellung (vor allem, so beide über eine überbordende Phantasiebegabung verfügen) führen kann,
ist für mich selbstverständlich geworden.

gruesse,
KSP

(*)
Fleisch meint das Wissen um das tatsaechliche
Aussehen und Wirken, menschliche Huelle,
rezipierbare Echtzeitpersoenlichkeit,
anfassbare Realzeitperson.


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