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Heute setzt sich doch tatsächlich Leon zu mir, es war sonst kein Tisch frei.
Hier kann ich gut arbeiten. Das »Roadhouse« steht auf einem kleinen Hügel, Düne eigentlich, man kann über andere Dünen hinweg das Meer sehen.
Zum ersten Mal kann ich Leon aus der Nähe studieren. »Grüß dich, Bria!« sagte er (wir sprechen beide deutsch), »darf ich?«
Freundlich wollte er sein, aber, was er sich vorgenommen hat, passt ihm offenbar nicht. Einen Berg Papiere bearbeiten, Formulare. Ich glaube, die hat ihm der Zollinspektor hinterlassen.
Was ich tue, ist mir ebenso lästig. Habe es nämlich lange versäumt, alles wichtige vom Laptop in meinen Datenstick zu packen. Den habe ich immer bei mir, Laptops werden gerne gestohlen.
Etwas geht Leon im Kopf herum. Atmet tief aus, stützt den Kopf in die Hände, bedeckt mit den Händen das Gesicht. Immer wieder. Fast eine Stunde lang geht das so.
Dann, mit einem Mal, ist er wie verwandelt. Steht auf, schaut hinaus. Packt seinen Kram zusammen. Wie er sich freut!
Nach einer Weile höre ich ein Auto näherkommen.
Dann begreife ich: Leon hat den ganzen Tag schon auf Nuo Ling gewartet. Nun ist er gekommen.
Eins wundert mich doch sehr. Ich musste meine Arbeit unterbrechen, muss alles aufschreiben.
17:41:55 COT
Wednesday, 29 November 2017
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