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lenzl schrieb am 31.5. 2010 um 19:16:20 Uhr über

Haider

Die Stadt, die die Klage schon im Namen trägt, harrte wie gebannt, ernst und ehrlich, für einmal echt, durch Trauer und Schmerz verwandt, dem König der Herzen zu huldigen, der Sonne des kleinen Landes.
Und ein Schweigen war und ein Schwelgen.
Und für einmal ließ sich auch kein anderer Schuldiger finden, kein Verschwörer aus der Fremde, so sehr man auch suchte. Verleumder und Beschmutzer die Wenigen genannt, die eins und eins zusammen zählten, was offensichtlich und bekannt, beim Namen nannten, und verweigerten das Lob ihm mitzusingen auf den Äckern der Macht und des Ressentiments. In der Stadt der Klage, bei den Millionen im Land war man berauscht von soviel Schicksal. Und der Trauerverband, die ordnungsliebenden Bürger, trotzen aller unschöner Details. Heimlich fasziniert von soviel Spitzbüberei. Durch den Nebel bricht plötzlich die Sonne hervor, Autos stehen still, sich verneigend das einfache Volk.
Und ein Schweigen war und ein Schwelgen. Und ein Weinen immerfort. Goldhaubenfrauen, Schützengardisten, Brauchtumsgruppen, Kavalleristen, der Bischof und die Burschenschaftler, der Kanzler im prächtigen Meer aus Kränzen, Uniformen und Fahnen.
Etwas lag in der Luft, das ließ auch die Jüngeren vergangene, glorreiche Zeiten erahnen.
Vergessen war der Zwist und der arisierte Grund. Und die Begabung ward lobend genannt, ohne zu sagen, worin sie eigentlich bestand. Und findig eine Pilgerstätte geplant, wo Phaetons Rausch sein Ende war.


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