|
Schömbergs Frau freute sich, daß Schömberg wenigstens wieder zuhause war - wenn Schömberg auch nach wie vor wegen seiner rätselhaften Soziophobie krankgeschrieben war, die sich nach seinem Unfall eingestellt hatte. Sie freute sich um so mehr, als daß sie und ihre Kinder anfangs von dieser Soziophobie mit umfasst gewesen waren. Um ihre wirtschaftliche Lage machte sich Frau Schömberg wenig Sorgen. Als Angestellter einer Großbank war Schömberg gut abgesichert, bekam immer noch volle Lohnfortzahlung, der Leistungsfall der gesetzlichen Unfallversicherung war festgestellt, weil es ein Arbeitsunfall gewesen war, und die private Unfallversicherung gab es auch noch. Frau Schömberg freute sich weiter, daß Schömberg klaglos immer mehr und immer effektiver Haus und Garten in Ordnung hielt, den Einkauf übernahm, ja sogar für sie und die Kinder kochte.
Frau Schömberg war anfangs auch hocherfreut gewesen über das neu aufgeflammte sexuelle Interesse, daß Schömberg ihr entgegenbrachte - schließlich hatte sie es selbst hervorgerufen, den Anfang gemacht, noch während Schömbergs Aufenthalt in der Reha-Klinik auf einen dezenten Hinweis von Schömbergs dortigem Psychologen. Es machte Frau Schömberg auch durchaus Spaß, ja sie kam immer öfters dabei zum Höhepunkt. Doch es irritierte sie, daß Schömberg zunächst von einer schier unglaublichen sexuellen Gier erfasst zu sein schien. Fast kein Abend verging, ohne daß Schömberg über »sie herfiel«, und dabei Techniken zum Einsatz brachte, die er, wie Schömberg offen zugab, einschlägigen Internetseiten entnommen hatte.
|