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SPIEGEL ONLINE schrieb am 13.3. 2019 um 15:16:50 Uhr über

Selbstmord

Die Ruhrtalbrücke zwischen Essen und Düsseldorf ist Deutschlands »Selbstmörderbrücke Nummer 1«. Das Bundesverkehrsministerium lehnt den Bau von Sicherheitszäunen ab.

Der Schwerbehinderte aus Duisburg, 38 Jahre alt, schleppte sich zu Fuß dorthin. Der Diplom-Ingenieur aus Kaarst, 34, fuhr nachmittags mit dem Wagen vor, und die 16jährige Schülerin aus Essen ließ sich um Mitternacht mit der Taxe absetzen.
Die drei hatten dasselbe Ziel, den Kilometerstein 19,5 auf der Ruhrtalbrücke bei Mintard, und alle drei kamen in der gleichen Absicht - ihrem Leben mit einem Schwung über das hüfthohe Geländer ein Ende zu setzen.
Vier Sekunden dauert der Sprung in den sicheren Tod von der 60 Meter hohen Autobahnbrücke, die auf 18 Betonpfeilern das Ruhrtal zwischen Essen und Düsseldorf überspannt und täglich von 50 000 Autos befahren wird. Seit Eröffnung der Ruhrtalbrücke am 5. Dezember 1966 haben sich 68 Menschen in die Tiefe gestürzt - so viele wie in dieser Zeit von keinem anderen westdeutschen Bauwerk.

In der Lokalpresse heißt das »baulich und optisch interessanteste Teilstück dieser wichtigen Autostraße« (Fachzeitschrift »bau + bauindustrie«) nur noch »Todesbrücke« (»Westdeutsche Allgemeine Zeitung«) oder »Selbstmörderbrücke Nummer 1« (der Düsseldorfer »Express«).


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