Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 587, davon 566 (96,42%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 223 positiv bewertete (37,99%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 29.6. 1999 um 21:48:39 Uhr schrieb
Kroetili über Selbstmord
Der neuste Text am 28.4. 2024 um 16:53:08 Uhr schrieb
Arbeitskreis Tortur über Selbstmord
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 161)

am 29.7. 2006 um 20:08:50 Uhr schrieb
Und Deiner?? über Selbstmord

am 26.3. 2003 um 14:13:29 Uhr schrieb
Calista Caelestis Caligari über Selbstmord

am 26.1. 2007 um 10:55:08 Uhr schrieb
iros über Selbstmord

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Selbstmord«

Antikörper schrieb am 2.10. 2000 um 12:06:43 Uhr zu

Selbstmord

Bewertung: 13 Punkt(e)

Er starrte lange ins Wasser. Statt ihn zurückzuhakten, zeichnete ich ihn.
Dann ließ er such fallen.
Offenbar hatte das eisige Wasser seine Lebensgeister wieder geweckt. Er kletterte heraus, sah mich an und lachte sogar: »Scheißglatt, diese Planken.«

Anarchist schrieb am 13.2. 2000 um 03:57:35 Uhr zu

Selbstmord

Bewertung: 16 Punkt(e)

Mit welchem Recht urteilen wir überhaupt über einen anderen.
Wenn sich jemand umbringt trauern wir doch nur aus Selbstsucht weil uns der Tote nun nicht mehr zur Verfügung steht (zu was auch immer).
Es kommt auch gar nicht darauf an in irgendeiner ausweglosen Situation zu stecken. Wenn man sich töten will soll man es einfa tun, ohne dabei viel aufsehen eregen zu wollen.
Wir wurden ohne zu fragen in die Welt gesetzt, wir haben auch das Recht sie ohne zu fragen wieder zu verlassen.

Heynz Hyrnrysz schrieb am 11.10. 1999 um 01:55:02 Uhr zu

Selbstmord

Bewertung: 16 Punkt(e)

Da das Leben bekanntlich ein Witz ist, kann ich mich jetzt noch nicht umbringen. Ich muß noch auf die Pointe warten.

BlackSoul schrieb am 3.3. 2002 um 20:01:12 Uhr zu

Selbstmord

Bewertung: 7 Punkt(e)

Auf einem gelben Stück Papier, grün liniert,
schrieb er ein Gedicht
Und er nannte es „Chops“
Denn das war der Name seinem Hundes
Und nur darum ging es.
Und sein Lehrer gab ihm eine Eins
Und einen goldenen Stern
Und seine Mutter klebte es an die Küchentür
Und las es seinen Tanten vor
Das war das Jahr, als alle Kinder
Mit Father Tracy in den Zoo fuhren
Und sie sangen mit ihm im Bus
Und seine Schwester kam auf die Welt
Mit winzigen Zehennägeln und kahl
Und seine Eltern küssten sich oft
Und das Mädchen um die Ecke schickte ihm
Eine Valentinskarte mit vielenX“-en
Und er fragte seinen Vater, was diese zu bedeuten hätten
Und sein Vater brachte ihn am Abend ins Bett
Und war immer da, um das zu tun.

Auf einem weißen Stück Papier, blau liniert,
schrieb er ein Gedicht
Und er nannte esHerbst
Denn es war gerade Herbst
Und nur darum ging es
Und sein Lehrer gab ihm eine Eins
Und sagt, er solle präziser schreiben
Und seine Mutter klebte es nicht an die Küchentür
Denn die war gerade frisch gestrichen
Und die anderen sagten ihm,
dass Father Tracy Zigaretten rauchte
Und sie in der Kirche fallen ließ
Und manchmal brannten sie Löcher in die Bänke
Das war das Jahr, als seine Schwester eine Brille bekam,
mit dicken Gläsern und schwarzem Gestell
Und das Mädchen um die Ecke lachte ihn aus,
als er mit ihr auf den Weihnachtsmann warten wollte
Und die anderen sagten ihm,
warum seine Eltern sich so oft küssten
Und sein Vater brachte ihn abends nicht mehr ins Bett
Und sein Vater wurde wütend,
als er ihn weinend darum bat

Auf einem Blatt aus seinem Notizbuch
Schrieb er ein Gedicht
Und er nannte esUnschuld : Eine Frage
Denn das war die Frage, die seine Freundin betraf
Und sein Lehrer gab ihm eine Eins
Und sah ihn lange und seltsam an
Und seine Mutter klebte es nicht an die Küchentür,
denn er zeigte es ihr nicht
Das war das Jahr, als Father Tracy starb
Und er vergaß, wie das Glaubensbekenntnis ging
Und er erwischte seine Schwester,
wie sie hinterm Haus herumknutschte
Und seine Eltern küssten sich nicht mehr
Und schwiegen sich an
Und das Mädchen um die Ecke trug zu viel Make – Up
Sodass er husten musste, wenn er sie küsste,
aber er tat es trotzdem,
weil es das war, was man halt tat
Und um drei Uhr morgens brachte er sich ins Bett,
während sein Vater nebenan schnarchte

Auf einem Stück brauner Papiertüte
Versuchte er sich an einem Gedicht
Und er nannte esAbsolut nichts“,
denn nur darum ging es wirklich
Und er verpasste sich selbst eine Eins
Und einen Schnitt in jedes Handgelenk
Und er klebte es an die Badezimmertür,
denn er glaubte nicht, dass er es noch
bis zur Küche schaffen würde

Maharet schrieb am 2.7. 2000 um 23:35:51 Uhr zu

Selbstmord

Bewertung: 13 Punkt(e)

Es gibt Leute hier die versuchen irgendwie zu beschrieben, wie man sich fühlt wenn man sterben will. Bei den meisten hat man das gefühl die haben keine Ahnung und andere scheinen schonmal eine echt schlimme Phase durchgemacht zu haben, aber ich will euch allen mal was sagen. Wir haben nicht den blassesten Schlimmer wie es jemandem geht der sich selbst das Leben nimmt. Einige waren knapp davor, aber die die es wirklich detan haben waren immer noch ein Stück verzweifelter. Wir sollten uns nicht anmaßen über diese Leute zu richten, denn sie haben es schon selbst getan.

Lullaby schrieb am 13.7. 2004 um 21:53:29 Uhr zu

Selbstmord

Bewertung: 5 Punkt(e)

Der Verwandte X eines Bekannten Y einer Freundin Z hat am Wochenende Selbstmord begangen. X ist also tot, Y erschüttert und Z hat mir davon erzählt. Das sollte sie aber nicht. Überhaupt wollte die Familie von X die Ursache seines Todes öffentlich verschweigen, sogar zur übermorgen stattfindenden Beerdigung. Das ist die gewiss übliche Scham und Angst vor dem Vorwurf, wie es eine Familie zu einer solchen Verzweiflung eines ihrer Mitglieder konnte kommen lassen. Z sieht das gelassen: sie kannte X kaum und nur als verschlossen und schwer zugänglich, Selbstmorde kommen eben vor in der Welt, wahrscheinlich sehr viele jeden Tag. Ich kannte X gar nicht und kenne Y nur ein wenig. Ich weiß nicht genau, warum ein in meiner ferneren Umgebung ausgeführter Selbstmord mir so ein Greuel ist, es ist gewiss kein wirkliches Mitgefühl mit X oder Y, eher ein abstraktes Grauen vor dem Selbstmord an sich, dem allerfürchterlichsten, das ich mir denken kann, weil X vielleicht schon Monate oder Jahre vor seiner Tat tot war, zwischen uns her lief und den Tod in sich trug und es wusste. Wer weiß, ob so ein Keim nicht auch in mir schlummert, was ich mir durchaus vorstellen könnte, oder in meinem Freund W oder meinem Verwandten V. Ich beneide Z um ihre kühle Sicht der Dinge, bei der Urteilskraft und Emotionen im Gleichgewicht sind und die mir entschieden vernünftiger zu sein scheint. Was an meinen Empfindungen für einen Augenblick wie quälendes Mitgefühl erscheinen könnte, ist in Wirklichkeit alles andere als altruistisches Mitleid, vielmehr der egoistischste aller Gemütszustände: es ist Angst.

Jaques Mesrine schrieb am 11.1. 2001 um 00:35:20 Uhr zu

Selbstmord

Bewertung: 4 Punkt(e)

Wenn jemand sich unbedingt umbringen möchte, so richtig mit aller Gewalt ,dann kann man ihm meistens eh nicht mehr helfen und er (sie) wird es tun .Ich spreche nicht von Leuten die nur einen Selbstmordversuch starten um auf sich aufmerksam zu machen und 3 Schlaftabletten mit etwas Hochprozentigem runterspülen , für einige Zeit in der Psychiatrie landen und sich dann von jedem bemitleiden zu lassen .In meinem Bekannten-
kreis haben sich schon mehrere Leute das Leben genommen , unter Anderem meine Mutter und mein Onkel !Sollte ein Selbstmord verhindert werden
und Derjenigew in der Psychiatrie landen wird er nur mit Psychopharmaka vollgeballert (Haldol usw.) und dann laufen sie rum wie Zombies .Das ist bei vielen die falsche Therapie und sie werden nur noch verrückter .Das Leben ist nicht leicht und man sollte sich immer merken das es auf dieser Welt nichts gibt was es nicht gibt ,
ausser Menschen die nichts Essen oder trinken müssen!Das Leben auf dieser Erde ist knallhart ,und viele Menschen ertragen die ganze Scheiße nicht ,und der Selbstmord ist vorprogrammiert.Ich muß oft an meine Mutter und auch an Andere denken die sich umbrachten (alles intelligente Leute) und hoffe sie haben nun Ihre ersehnte Ruhe !
Abschließend möchte ich zum Selbstmord sagen ,das man nicht sagen kann ob er gut oder schlecht ist , ich glaube das weiß nur der Betroffene selbst !Ich weiß auf jeden Fall das ich keine Angst vor dem Tod habe,ich denke das ist wie schlafen ohne träumen !Und ich könnte mir auch vorstellen mich umzubringen wenn ich ein
Pflegefall wäre oder so (sofern ich noch dazu in der Lage wäre ).Wahrscheinlich würde ich mir Heroin oder starke Schlaftabletten besorgen (in ausreichender Menge) und dann könnte ich mir gut vorstellen sanft einzuschlummern !!!!!!!
P.S.:Meine Mutter hat sich aufgehängt und mein Onkel hat sich erschossen !Das meine Mutter sich umgebracht hat , ist auch teilweise unserer ehrenwerten Gesellschaft zu verdanken,die ihr ,die immer gearbeitet hatte ,als sie Hilfe brauchte ,den Schuh in den Arsch getreten hatte!
Sie war zu ehrlich für diese Welt ,möge sie in Frieden Ruhen !!!
Deutschland hat von mir und meiner Familie nicht mehr viel zu erwarten !!!!!
Gott schütze mich vor meinen Freunden , mit meinen Feinden werde ich fertig !!!
Jaques Mesrine Staatsfeind Nr.eins !!!!

Hamsta schrieb am 19.4. 2000 um 20:58:48 Uhr zu

Selbstmord

Bewertung: 8 Punkt(e)

Mobbing
Einsamkeit
Schmerz
Hass
Trauer
Wut
Hilflosigkeit
gelähmt
nicht mehr im Stande etwas zu tun
Angst
Depression

Cuibono schrieb am 21.12. 2000 um 12:42:07 Uhr zu

Selbstmord

Bewertung: 4 Punkt(e)

Es steht zwar nicht im Gesetz, aber Selbstmord ist bei uns verboten, genau wie das Sterben selbst. Man darf sich nicht entscheiden, sein Leben zu beenden, denn man darf vorher nicht darüber sprechen, ohne Leute unter Druck zu setzen und alle Pferde scheu zu machen. Außerdem käme man in diesem Fall in die Psychiatrie und würde für ein paar Wochen unter Drogen gesetzt, bis man einigermaßen entspannt ist. Wie man glücklich wird, können sie einem auch nicht sagen, aber Verzweiflung ist verboten. Wer Selbstmord begeht, kann dabei nicht den Schaden für andere begrenzen; er/sie ist gezwungen, eine Tragödie heraufzubeschwören.
Auch die Leute, die sowieso sterben, die so totkrank sind, daß sie nicht mehr wissen, wer sie sind, dürfen nicht sterben.
Auch im 21. Jahrhundert hat sich noch nicht herumgesprochen, daß der Tod unvermeidlich zum Leben gehört. Er wird verleugnet, verdrängt und geächtet. Ganz schön arrogant, den Tod zu verbieten - dieser menschliche Größenwahn erinnert irgendwie an Babel.

Lex schrieb am 1.8. 2000 um 10:55:44 Uhr zu

Selbstmord

Bewertung: 4 Punkt(e)

Methode Nr. 1
von Lex

Ich tauche in den gefluteten Schacht eines stillgelegten Bergwerks hinab. Auf meinem Rücken befinden sich zwei Preßluftflaschen mit einem Luftvorrat für etwa eine Stunde.
In der Hand halte ich eine frisch aufgeladene Akkulampe, auf deren Lichtkegel, der wie eine Kirchturmspitze aus dem Dunkel zu mir heraufragt, ich den Platz eines Wetterhahns einnehme. Neben mir führt ein straff gespanntes Stahlseil mit 3 mm Durchmesser in die Tiefe. Ich selbst habe sein oberes Ende vor einer halben Stunde an einem alten Eisenträ-ger befestigt. Das Seil hat eine Länge von 80 Metern; genau nach meinen Anweisungen. Am Seilende habe ich mit einer Seilklemme und einer Kausche eine stabile Schlaufe her-gestellt, in die ich über einen Schraubschäkel den Motorblock einer Moto Guzzi einge-hängt habe. Danach habe ich den Motorblock mit dem Fuß in den Schacht gestoßen. Der Wasserspiegel beginnt etwa einen halben Meter unterhalb des rechteckigen Beton-schachtrands (es handelt sich um den alten Aufzugsschacht) und vom Eintauchen des Gewichts bis zum ruckartigen Straffen des Stahlseils dauerte es genau 18 Sekunden.
Dann habe ich mir meine gesamte Wintertauchausrüstung angelegt (ich will nicht frieren) und bin nach sorgfältiger Funktionsüberprüfung aller Mechanismen selbst eingetaucht. Hier bin ich nun. Um meinen Leib trage ich einen 8 kg-Bleigurt, um rasch und ohne An-strengung hinabzugleiten. Der Tauchcomputer an meinem linken Handgelenk zeigt der-zeit 31 Meter. Das gurgelnde Geräusch der Luftblasen, die an meiner Taucherhaube vor-bei nach oben wirbeln, und das Klappen des Lungenautomaten im Rhythmus meiner Atemzüge, sind mir genauso vertraut, wie das kurze Zucken der Muskeln, wenn sich kaltes Wasser zwischen Haut und Neoprenanzug einlagert.
Ich bin ein gut trainierter Taucher und war schon mehrmals kurz auf 80 Meter. Jedesmal habe ich leichte Anzeichen von Tiefenrausch verspürt. Der Tiefenrausch fasziniert mich. Er relativiert die sonst so unumstößlich authentisch scheinende Realität zu dem, was sie wirklich ist. Nämlich zu einem individuellen Weltmodell eines ausschließlich subjektiv empfindenden Wesens (manchmal philosophiere ich). 39. Wenn der Druck des Wassers auf den Körper mit zunehmender Tiefe steigt, ändern sich teilweise seine verschiedenen physiologischen Eigenschaften. Zum Beispiel steigt die Aufnahmekapazität des Blutes für Gase. In meinen Stahlflaschen ist ganz normale Luft aus 78% Stickstoff, 21% Sauerstoff, 0,03% Kohlendioxid und 1% Edelgasen (auf das Volumen bezogen). 46. In meinem Blut ist jetzt schon eine Menge Stickstoff gelöst und langsam merk` ich`s...an den Synapsen stimmt`s dann nicht mehr so ganz. Was ich tue ist wohlüberlegt...53. Meine Autoschlüs-sel liegen...was weiß ich...,mein Rücken prickelt etwas...ein Gefühl...wie lauter feine Na-delstiche...mir wird heiß...58...die Spucke schmeckt metallisch...wie Rost...wie Blut...64...ich bin glücklich...was für ein Ort...was für eine Situation...69...so allein war selten ein Mensch...dieser Schacht...5 x 8 m...71...du mußt das Seil...langsam das Seil...ich greife...greife...ich hab es...durch den Handschuh...spür` ich`s... greif fester...der Motorblock...der Motorblock...ich hab ihn...häng da...tief hinten...tief...Tie... fen-rausch...werd` wieder klarer...häng da...78...auf 78?...falsch geliefert? ... Maßtoleranz?... vom Träger bis zum Schachtrand...genau...genau... natürlich...unwichtig...nicht so wich-tig... Puls wird langsamer... bin genau da wo ich hinwollte...ich spüre genau das...ich habe keine Angst...was ich tue ist wohlüberlegt. Keine Panik...verschwindende Euphorie, die Schachtwände bleiben an ihrem Ort... ich atme ruhig ein und aus, ganz ruhig ein und aus. Ganz normal...bin wieder klar. Gut. Ich habe bis hierher etwa drei Minuten ge-braucht und ich hänge hier seit eineinhalb Minuten auf 78 Metern am Motorblock. Lang-sam friert mich. Meine Gedanken sind ausschließlich hier unten, bei diesem geometri-schen Vorgang. Alles andere ist schon längst gedacht und alle Schlüsse sind schon längst gezogen. Alles hat seinen Grund, jedes Handeln hat seine Vorgeschichte. Ich kann be-ginnen.
Ich lasse Preßluft in meine Taucherweste strömen, genau so lange, bis ich im Wasser schwebe. Das Gewicht der verdrängten Masse usw. Ich öffne einen Reißverschluß an meinem Anzug und hole einen kurzen Strick und ein weiteres Stahlseil hervor. Auch die-ses hat an beiden Enden jeweils eine Schlaufe und ist vier Meter lang. Das eine Seilende befestige ich - wieder mit einem Schäkel - an einer Öse am Kardangelenk des Guzzimo-tors, durch die Schlaufe am anderen Seilende führe ich den Strick. Diesen schlinge ich mir straff um die Fußgelenke und verknote ihn fachmännisch. Die Flossen habe ich aus-gezogen und beiseite geschoben. Einen Weg zurück gibt es nun nicht mehr (Dekozeiten!) und mir macht das nichts aus. Ich bin mir sogar darüber klar, daß dieses leichte Unwirk-lichkeitsgefühl in meinem Bewußtsein die nötige Sachlichkeit, mit der ich hier handle, erst ermöglicht. Die Idee mit dieser 80 m-Pause war gut. Ein Basislager für den Abstieg sozusagen. Sonst wär`s zu schnell gegangen. Gute Idee, kleiner Tiefenrausch, wieder klar werden, alles genau wie geplant. Und nachher der ultimative Rausch, mit drei Me-tern pro Sekunde runter, da wird`s funken in den Neuronen, da werden die Synapsen jauchzen, so wird`s da abgehen, keine Angst. Keine Angst. Jetzt nur noch den Motor-block vom 80 m-Seil abkoppeln und los. Ab 120 werde ich nicht mehr atmen können, aber da wird mein Hirn schon lange halluzinieren. Ich habe mich erkundigt. Mein Grab wird eines der tiefsten der Menschheitsgeschichte sein - und eines der unzugänglichsten; zumindest auf dem Festland. Es gibt keine Möglichkeit einer Bergung. Der Schacht geht bis auf 600 m. Die Schachtwände haben keinerlei Vorsprünge an denen ich hängenblei-ben könnte. Es werden etwa zweieinhalb Minuten vergehen bis ich unten bin. Das Was-ser dort hat vier Grad und ich werde sehr langsam verwesen.

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Schallwelle
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Erstellt am 20.2. 2010 um 15:03:20 Uhr von Höflich ist nicht dööflich, enthält 2 Texte


Der Assoziations-Blaster ist ein Projekt vom Assoziations-Blaster-Team (Alvar C.H. Freude und Dragan Espenschied) | 0,1797 Sek.