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G. und ich sind jetzt Mitglieder der örtlichen Volksbühne. Zuschauende Mitglieder, wohlgemerkt, bei einem Verein, dessen Mitglieder verbilligt aus dem Pool der kulturellen Angebote der Umgebung wählen dürfen. Buntgemixt, nicht mehr die etwas eintönige Kost des Symphonieabonnements, das ich dennoch, schon aus einer Art Nibelungentreue heraus, nur schweren Herzens gekündigt habe, immerhin hat sein Vorgänger K. rund 40 Jahre auf jenem Platz gesessen, den ich möglicherweise nie wieder anwärmen werde; denn bei der Volksbühne wissen wir weder Tag noch Stunde, geschweige denn den Platz, das geht alles nach Kontingenten. Man wählt die Veranstaltung aus - das ganze nennt sich etwas neckisch 'Wunschnummer' und legt dann den Termin und den Rang in die Hände der Volksbühne, wobei ich den Verdacht hege, dass man als neues Mitglied zunächst das harte Brot der zweiten Ränge fressen muss. Wir werden 12 Veranstaltungen im Jahr belegen und ganz paritätisch werden wir jeder sechs davon gänzlich nach eigenem Gusto auswählen, so zwingt man einander einen erweiterten Horizont auf, habe ich mir gedacht. Aber schon ahne ich die Tretminen, die in einem solchen Arrangement beschlossen liegen: Sicher wird ihm der obligate Falstaff oder Zigeunerbaron kein Angang sein, und gegen eine Boulevardkomödie, raus aus dem Kleiderschrank, rein in den Kleiderschrank, habe ich auch nichts einzuwenden, aber ein Vorbeben deutete sich an, als ich mit drohendem Unterton sprach: »Wenn ich zu Volker Pispers muss, bestell ich die Ligeti–Etuden!«
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