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Liquidationsdefensive schrieb am 14.1. 2003 um 02:04:08 Uhr über

Zeitmangel

Die Zeit kann man ja gar nicht vergleichen mit einer variablen Menge eines Gutes, von dem der eine mehr hat und der andere weniger, so wie Geld, Haare oder Kaffeepulver. Es ist der Zeit nämlich eigentümlich, dass jeder in einem Zeitraum x gleich viel von ihr hat, nämlich x; die Zeitspanne von heute bis in genau einer Woche ist immer genau eine Woche. Was zum einen diese natürliche Gleichheit in eine große Ungerechtigkeit verwandelt, ist der Tod, der ein heimtückischer Raub an des Menschen Zeit darstellt, wofür er zutiefst verachtenswert ist, leider aber auch zu keinen Diskussionen bereit und eine finstere und launische Macht, gegen die man nur gelegentlich empört, aber zwecklos antrommeln kann. Zum anderen aber ist der Zeitmangel ein Gespenst und ein Schein, ein Schatten, den die Blödsinnigkeiten des täglichen Lebens werfen, oftmals ein Indikator für die Vergeudung der Zeit, an der es also nicht mangelt, sonst könnte sie nicht vergeudet werden, ein Indiz für fehlgeleitete Prioritäten und Ausdruck des Wunsches, zu lassen, was man tut, und zu tun, wofür es an Zeit mangelt. Allerdings hat man es auch hier möglicherweise mit einem ganzen Netzwerk an Mächten zu tun und vor allem ist man sich selbst der größte Feind im Kampf gegen die Illusion des Zeitmangels.


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