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mcnep schrieb am 25.4. 2003 um 17:23:47 Uhr über

beschimpfen

Ein einziges Mal habe ich einen Literaturpreis gewonnen, wenngleich in eher kleiner Dimensioniertheit: Professor G*** hatte in meiner damaligen Uni unter den Germanisten einen Literaturwettbewerb ins Leben gerufen, bei dem es galt, einen Text zu einem von ihm vorgegebenen Thema zu verfassen. Das Thema des ersten Jahres den ich für ein in frühneuhochdeutsch gehaltenes Pamphlet gewann, lautete 'Schimpfen, ärgern, beleidigen', was Wunder, das der Preis an mich, damals gerade berufsmäßiger angry young man, ging. Die Siegesprämie bestand aus zwei Flaschen kalifornischen Rotweins, was mich doppelt ergrimmte, da ich kein Freund von Überseeweinen bin, und im darauffolgenden Jahr das Preisgeld auf einen durchaus namhaften Büchergutschein aufgestockt wurde. Ich hielt daher im kommenden Jahr trotz des neugewählten Themas 'Stille' an der Tendenz des Vorjahres fest und präsentierte einen obszönen Text, welcher Darmwinde in einem Mahlerkonzert zum Vorwurfe hatte. Wie nicht anders zu erwarten gewann ich dieses mal keinen Preis, erntete vielmehr ein vernichtendes Brauenrunzeln seitens der Jury, welches mir herzlich egal war, da diese Veranstaltung exakt die letzte war, welche ich an der Heinrich-Heine-Universität besucht habe, ein Entschluß, den ich bis heute nicht bereut habe.


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