heimlich

für verena

ich hab dir heimlich die augen ausgestochen und deine haut mit schwefelsäure verätzt wie du mit mir am frühstückstisch gesessen bist ohne ein wort bin ich dann fortgegangen ohne mich vom tisch zu erheben und habe dir mal kurz eine gelangt in dem land hinter den bergen während du deine butter auf die semmel geschmiert hast wie du es immer tust du hast nichts davon mitbekommen weil das ei war genau richtig weich mit schmelzendem kern so wie du es magst derweil habe ich mir deine augen eingesetzt und deine haut übergezogen um mich zu sehen und dich zu spüren aber bald hatte ich genug davon denn es war schön aber ich mag dich so wie du bist und um alle diese heimlichkeiten zwischen uns nicht weiter im kaffee umzurühren bin ich mit siebenmeilenstiefeln und auf wolken wieder zurück in ein zimmer mit einem frühstückstisch und zwei sesseln und habe die augen fest geschlossen gehalten und als ich sie wieder aufmachte bist du dagesessen wie immer und hast mich lieb angelächelt daß mein herz einen sprung getan hat wie es immer noch einen sprung tut wenn du mich so ansiehst und es ist gut daß du da bist und daß es dich gibt ja