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Meine obligate Burnoutphase nach dem letzten Flug in die Bipolarlandschaft verlief in Anbetracht der schwierigen Begleitumstände relativ kurz und glatt: Nur etwa zwei Wochen fanden mich vor dem Trostgerät aller Hirnverbrannten, dem Fernseher, wo ich, stumpfsinnig Schokolade futternd, zumeist einen der plärrigen Jugendkanäle wie MTV eingeschaltet hatte. Selbst den unsäglichen Ringtone–Anzeigen hielt ich stand, zumal ein Zappen zu Viva meist erbrachte, dass natürlich auch dort zu diesem Zeitpunkt der Jambahysteriker den billigen Jakob machte. Vieles musste ich lernen in den letzten Monaten, und was die Musik betrifft, so weiß ich nun mit Gewissheit, dass mein Flirt mit der Popularmusik endgültig vorbei ist. Ob sie 50Cent, Foo Fighters oder Jessica Simpson heißen mögen, bei allen spüre ich hinter der vordergründig unterschiedlichen Fassade betrogeneBetrüger an der Arbeit, Marionetten von Konzernstrategen, hinter deren kalkuliert geschnittenen Werbefilmen noch das kaum verblichene Foto der früheren Zahnklammerträger mit dem Willen zum Reichtum zu verspüren ist, eine Durchsichtigkeit, die oftmals mitleiderregend wirkte, stünde nicht hinter all dem neben einem ideologischen auch der künstlerische Ausverkauf einer der vornehmsten Kunstformen, der Musik. Doch zugleich erwuchs mir ein starker Trost aus dem Lager der Orpheussoldaten: Ich habe mich in Sun Ra verliebt, was angesichts von mindestens 125 offiziellen Alben, die dieser bemerkenswerte Mensch hinterlassen hat, schier grenzenlose Räusche der Entdeckung verheißt. Und das Projekt der Verblasterung sämtlicher Bachkantaten harrt auch noch der Vollendung.
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