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Fabian schrieb am 6.4. 2010 um 21:56:54 Uhr über

vampir

Hier mal ein Gedicht von
Karl Heinrich Wilhelm Wackernagel.

Der Vampir
Keine Ruh' auf meinem kalten Pfühle,
Keine Ruh' in meiner dunklen Nacht;
Durch die Straßen sternenhell und kühle,
Treibt mich des Verlangens Zaubermacht;
Sonder Rast und Ruh
Such' ich immer zu;
Alles schlummert, meine Sehnsucht wacht.

Ob in keiner von den stillen Kammern
Ruhet eine hochgewölbte Brust,
Die sich's lohnte gierig zu umklammern,
Auszusaugen mit erneuter Lust?
Wieder such' ich heut,
Was mich sonst erfreut:
Meiden hab' ich's nur zu lang gewusst.

Sieh, ummauert dort von festen Ziegeln,
Sieh, es schlummert dort ein schöner Mann,
Wohlverwahrt mit Schlössern und mit Riegeln,
Und ein braunes Röcklein hat er an.
Seine Brust wie voll!
Dieser Jüngling soll,
Mich mit Blut zu füllen soll er dran,

Bis zum Grunde will die Brust ich leeren,
Schlürfen will ich seines Herzens Blut:
Neues Leben soll er mir gewähren.
Neu erwecken die erlosch'ne Glut;
Ists um den geschehn,
Muss nach andern gehn,
Und das ganze Volk erliegt der Wut.




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