Folterkeller

ja, ich würde mich auch gerne im schalldichten folterkeller so richtig foltern und auspeitschen lassen!

Als wir umgezogen waren, hat Konrad keine Gelegenheit ausgelassen, Freunden und Verwandten, die zu Besuch kamen, unser Haus zu zeigen. Mir war und ist das immer noch ein wenig unangenehm, zumal es durchaus Bereiche unserer recht weitläufigen Wohnung gibt, wofür uns nach gut 3 Jahren immer noch keine angemessene Verwendung, geschweige denn Ausstattung eingefallen ist. Wenn dann bei den Besichtigungen auch noch das Souterrain drankam, in dem hauptsächlich ziemlich grauenvolle Möbel aus der Erbmasse zu stehen gekommen sind, belebte ich die erschlaffende Aufmerksamkeit der Besucher gerne dadurch, daß ich mich vor dem verschlossenen schrottigsten Zimmer aufbaute und in nervösem Ton sagte: »Da müssen wir nicht rein, das... das geht niemanden etwas an!« und mir dann scheinbar unbewußt mit schmerzverzerrtem Gesicht an das Gesäß griff.

Im Folterkeller sitzen die Folterknechte und kneten die beiden kleinen Kerle, die wir aus »Hallo, Spencer« kennen ...

Die Tatsache, daß kaum ein Mensch mehr beim Wort »Folterkeller« zusammenzuckt und tatsächlich an Folterung denkt, sondern eher an mittelalterliche Märchengeschichten oder SM-Szenen, ist doch eigentlich ein sehr gutes Zeichen, oder?