Naturdevot

Naturdevote sind eine häufig verbreitete Unterart des männlichen Homosexuellen. Hervorstechendes Merkmal ist ihre hemmungslose Bereitschaft, sich einem als dominant empfundenen Partner reflexhaft unterzuordnen. Naturdevote, die zum ersten Mal in ihrem Leben, es mag mit 17 oder mit 70 sein, einem anderen Mann in williger Nacktheit begegnen, werden vor diesem in die Knie gehen, wie groß auch immer das Glied des Gegenüber beschaffen sein mag. Diese Submissionsbereitschaft erstreckt sich zumeist auch auf alle anderen Lebensbereiche und kann unter kundiger Anleitung und dosiertem Triggern der sogenannten Sklavenimpulse zu jeglicher Art von Dienstbereitschaft transformiert werden. Der hohe Anteil Homosexueller in der Servicebranche ist neben der angeborenen Scheu des Urnings vor Schmutz und seiner feminisierten Hingezogenheit zu Objekten des Luxus und Konsums oftmals auch auf ein hohes Maß dieser naturdevoten Reflexe zurückzuführen. Bei Fehlen oder antrainierter Rückbildung des übersteigerten Ästhetizismus sind Naturdevote mit großem Gewinn in Pflegeberufen einzusetzen. Nicht zu verwechseln ist der Naturdevote mit dem Masochisten; wird dieser seit Theodor Reiks bahnbrechenden Studien als passiver Sadist betrachtet, dem oftmals die Gesamtkontrolle über die erotische Szenerie obliegt, geht der Naturdevote gänzlich in seiner submissiven Rolle auf, die gleichermaßen Verzicht wie aktive Züchtigung des Partners einschließt - man geböte es ihm denn.

Naturdevot ist eine Eigenschaft, die ich bei einem Partner auf die Dauer als nervig empfinde. Beim Zweitpartner, der die Wohnung putzt und sich um sonstige Sachen kümmert, ist sie sehr angenehm.

Der Mann mit der Bohrmaschine, der die verheiratete Frau seines Herzens inniglich liebt und ihr gerne die Fliesen legt, ohne je ran zu dürfen, ist sicher ebenfalls naturdevot zu nennen...