Augenöffner

nach papas tod war jener seltsame Franzose zu Gast bei meiner Mutter den ich zusammen mit Mosh beim Surfen kennengelernt hatte und der angeblich aus einer Kleinstadt auf einem Hochplateau nahe Lyon stammte und auf dessen Tochter Mosh ein Auge geworfen hatte. Dieses Mal aber stammte er nicht aus Lyon sondern aus eben jener Verschwisterungsgemeinde und war Teil einer Abordnung wie sie in regelmäßigen Abständen unser Elternhaus besuchten um sich bewirten zu lassen. ich klimperte wie üblich etwas Beethoven und war über dessen Auftauchen mehr als überrascht da es im Grunde nur ein Zeltplatz nebenan und eine Urlaubsbekanntschaft war mit dem einzigen Austausch wie man die Halse und die Wende beim Board als Anfänger hinbekommt. außerdem hatten wir niemals adressen ausgetauscht. Wieso er jetzt plötzlich ausgerechnet statt nahe Lyon aus jenem Örtchen neben Hyères kommt und zur Verschwisterungsdelegation gehört war mir unbegreiflich, aber ich ließ mir nichts anmerken, nicht einmal daß ich ihn kannte. Wozu auch. Das Ganze war überraschend genug. In einem Moment nahm er mich beiseite und flüsterte mir giftig in Ohr „traitre, pas le moindre mot“ (nicht ein Sterbenswörtchen, Verräter“) Ich hatte keine Ahnung was er meinte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nicht behauptet mein Vater sei ermordet worden von einem französischen Wirt der den lauthals lachenden übermütigen zechenden Deutschen nebenan treffen wollte und dann haben die ihren nachtisch einfach vertauscht)