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Inzwischen vermehrte das Kloster, dieser Unruhen ungeachtet, seinen Besitz fortwährend durch mehrere, jedoch sehr vereinzelte und zerstreute Erwerbungen, welche einzeln namhaft zu machen hier zu weit führen würde. Der Zusammenhang mit der Kirche des heil. Grabes in Jerusalem war um jene Zeit noch immer ein unmittelbarer. Der Patriarch ernannte gewöhnlich die Pröbste selbst; und in der Bulle Papst Urbans IV. vom J. 1262, durch welche das Kloster von aller Obrigkeit und Gewalt der Erzbischöfe, Bischöfe und andern geistlichen Personen völlig befreit wird, ist allein der Patriarch zu Jerusalem ausgenommen. Bald setzte sich das Kloster auch auswärts in Ansehen. 1207 wurde das Frauenkloster des heil. Grabes von Jerusalem zu Speyer (Diepprucken) in ein mit Denkendorfer Chorherrn besetztes Priorat verwandelt, und der Probstei mit allen Gütern und Einkünften einverleibt. Einem der ausgezeichnetsten Pröbste, Friedrich Kaib von Hohenstein, ordnet der Ordensgeneral als seinem Generalvicar sämmtliche Priorate und Kirchen des h. Grabes-Ordens in Deutschland unter, 1360. Vrgl. den Schutzbrief Kaiser Karls IV. v. J. 1361. Besold p. 479. Im J. 1414 befand sich der Ordens-General selbst im Kloster, und verlieh für die ihm widerfahrenen Ehren dem Probst (Johannes von Ringingen) die Würde eines wirklichen Chorherrn des h. Grabes in der Hauptkirche des Ordens zu Perugia, und gebot ihm, damit er seiner Würde sich nichts vergebe, der ihm schon früher verliehenen bischöflichen Insignien (Mitra, Ring und Hirtenstab) sich zu bedienen. Den Titel eines Ordens-Generalvicars führt noch der letzte katholische Probst, Ulrich, auf seinem Grabstein 1560.
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