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  Venöses Blut wird über eine Membran geleitet, welche für Moleküle bis zu einer Molekülgröße von 35.000
                          Dalton durchlässig ist. Unter einem Dalton versteht man die Masseneinheit, die gleich der relativen
                          Atommasse des Wasserstoffs in Gramm ist. Die Anzahl an Dalton eines Moleküls berechnet sich aus der
                          Molekularmasse, also der Summe aller in dem Molekül vorhandenen Atome in Gramm. Ein Wassermolekül
                          besitzt demnach rund 18 Dalton.
 
                          Es wird bei dieser Methode eine dem Primärharn ähnliche Flüssigkeit über die Membran
                          ausgeschieden.Diese ausgeschiedene Flüssigkeit enthält die harnpflichtigen Substanzen. Diese Flüssigkeit
                          kann bei dem derzeitigen Stand der Technik noch nicht entsprechend der Funktion der Tubuli weiter
                          verarbeitet werden und wird sozusagen als »Abwasser« abgeleitet.
 
                          Der Körper verliert daher neben den auszuscheidenden Substanzen auch die sonst von gesunden Nieren
                          zurückresorbierten Bestandteile des Primärharns. Üblicherweise werden dreimal pro Woche je 14 bis 18 Liter
                          ausgetauscht. Das bei dieser Methode verlorengegangene Wasser und die verlorengegangenen Elektrolyte
                          müssen entsprechend teilweise ersetzt werden. Auch hier ist die Entscheidung, welche Methode
                          angewendet wird, individuell zwischen Patient und Arzt zu klären.
 
                          Komplikationen
 
                          Bei der Dialyse und der Hämofiltration müssen dreimal wöchentlich Blutgefäße punktiert werden, um größere
                          Blutmengen entnehmen und nach der Reinigung wieder in den Körper zurückleiten zu können. Ein häufiges
                          Problem ist das Auftreten von Thrombosen, d. h. Blutgerinseln, welche das Gefäß verschließen und damit für
                          die Dialyse unbrauchbar machen. Bei der Peritonealdialyse können Bauchfellentzündungen durch Eintreten
                          von Keimen entlang des Katheters durch die Bauchwand in die Bauchhöhle auftreten.
 
                          Bei unkontrollierter Kaliumaufnahme mit der Nahrung, z. B. bei Bananen, kann wegen der fehlenden
                          Regulation des Kaliumblutspiegels durch die Niere eine lebensbedrohliche Erhöhung des Blutkaliumspiegels
                          auftreten. Zur Kontrolle der Flüssigkeitsaufnahme und damit zur Vermeidung von Überwässerung und zu
                          hohem Blutdruck müssen sich Patienten mit einer Niereninsuffizienz täglich wiegen.
 
                          Gefürchtet sind bei Dialysepatienten Aluminiumablagerungen im Gehirn, welche zur Demenz
                          (Verschlechterung der Hirnfunktion) führen können, sowie Aluminiumablagerungen in den Knochen. 
 
                          Patienten mit regelmäßiger Hämodialyse weisen ein erhöhtes Risiko für Infektionen mit Hepatitis B und C
                          sowie HIV auf. Derartige Infektionen erfolgen durch Verunreinigungen der Dialysegeräte mit dem Blut anderer
                          Patienten, was trotz größter Gewissenhaftigkeit nie völlig auszuschließen ist. Eine aktive Schutzimpfung
                          gegen Hepatitis B wird daher angeraten. Durch den Einsatz persönlicher Dialysegeräte bei der Heimdialyse
                          kann dieses Risiko reduziert werden. 
 
 
 
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