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Weibsbilder schrieb am 11.9. 2015 um 21:24:50 Uhr über

Krachlederne

Gustav hatte nun täglich wichtigere Geschäfte mit seiner Mutter abzuthun. Er konnte nichts mehr unternehmen, ohne sie auch bey den unbedeutendsten Dingen um Rath zu fragen, und beynahe immer mußte er eine Stunde dazu auswählen, wo die Königin ihm nicht sogleich Gehör geben konnte, und also genöthigt war, ihn erst einige Augenblicke in der Gesellschaft der jungen Gräfin verziehen zu lassen. Der außerordentliche Werth, den der König auf ihre Rathschläge setzte, schmeichelte der guten Mutter, und ihre Freunde ließ es sie nicht ahnden, daß eine andre Ursache, als seine hohe Idee von ihrer Weisheit ihn zu ihr führen könnte. Aber sie war nicht die einzige, die sich über Gustavs Gesinnungen täuschte. Er selbst war weit entfernt, sich Rechenschaft davon geben zu können. Er räumte ein, daß ihn der Umgang mit der Gräfin anzöge, daß er stets um sie zu seyn wünschte, und diesen Genuß verschafte er sich auch, so oft es möglich war; aber er gestand sich nicht, daß er sie liebte, denn das wußte er selbst nicht. Er hielt das, was er für die Holländerin gefühlt hatte, für Liebe, und freylich waren seine jetzigen Empfindungen von einer ganz andern Art.


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