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Beitrag schrieb am 11.3. 2016 um 23:07:57 Uhr über

Löffeltrick

St. liegt sehr romantisch in einem Thale, von Bergen und Wäldern umgeben, und wird durch den Aibach, welcher mitten durch den Ort geht, bewässert. Es ist sehr in die Länge gebaut und zeichnet sich durch schöne von Stein aufgeführte Gebäude aus. Es hat eine Kirche und Pfarrhaus von neuerer Bauart, ein 1829 neu erbautes Schulhaus, eine Schildwirthschaft und eine Mahlmühle. Die Kirche und der Pfarrhof liegen auf einer Anhöhe. Die Baulast an der Kirche hat die Kirchenpflege und aushülflich die Grundherrschaft, an dem Pfarrhause die letztere. Das schloßartige Pfarrhaus war ehedem für die Religiosen in Schussenried zum Aufenthalt in den Herbstferien eingerichtet. Filiale der Pfarrei sind außer den Gemeinde-Parzellen Birkhof und Streitberg. Die Einwohner haben das Lob sehr fleißiger und betriebsamer Bürger. In St. war eine Burg, aus deren Trümmern sich die Besitzer von St., die „Gretter von Biberach“, ein neues Schloß erbauten, das vor 4 Jahren abbrannte; auf dessen Ruinen steht nun ein Bauernhaus. Der Ort hatte ehedem verschiedene Herren: das alte Schloß, die Vogtei, der Kirchensatz und mehrere Cornelier-Güter waren Lehen des Stifts Buchau, andere Güter waren Lehen des Domstifts Constanz und des Klosters Beuron. Das Stift Buchau verkaufte 1330 die Vogtei über St. und Eichen mit allem Zugehör an Jopp von Stadgen (Stadion), und dieser verkaufte 1335 die Burg, das Dorf und den Kirchensatz mit dem Laienzehenten, mit eigenen und Vogtleuten und mit Gütern zu Eichen an seinen Tochtermann Heinrich von Sulmetingen um 1600 lb. Heinrich von St., ein Enkel des Erstern, verkaufte 1388 Kirche und Kirchensatz mit Zehenten an das Kloster Schussenried, dem die Kirche 1397 einverleibt wurde. Derselbe Heinrich von S. verkaufte an Diepold Gretter (Gräter), Stadtammann zu Biberach, und seinen Bruder Walter 1395 drei Güter zu St. um 150 lb H. und 1397 die Burg und das Dorf St., die Güter zu Eichen mit den dazu gehörigen Zehenten, die Mösmühle, die Vogtei über die Cornelier-Güter an mehreren Orten etc. theils als eigen, theils als Lehen von Constanz und Buchau um 1000 lb H. Nach dem Aussterben des männlichen Stamms der Gräter, verkauften dessen
Erben 1607 Schloß und Dorf St. um 40.000 fl. an das Kloster Schussenried. Einige Jahre später überließ Österreich dem Kloster auch die hohe Jurisdiction über Stafflangen, Eichen, Mösmühle, Hofen, Streitberg und Zweifelsberg für 8000 fl. Da aber darunter 5 Höfe sich befanden, welche Beuronische Lehen waren, so legte Österreich den Weiler Grodt dafür ein: 1737 kaufte endlich das Kloster Schussenried auch vollends die Kl. Beuronischen Höfe zu St., Höfen und Langenschemmern für 51.500 fl. Im Jahr 1532 wurde von den Grätern die Reformation zu St. eingeführt; sie sahen sich aber durch fremden Widerstand genöthigt, 1548 den kath. Gottesdienst wieder herzustellen.


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