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Terra inkognita - unbekanntes Land. Wer spricht denn da über den Inhalt meines Unterbewußtseins? Die Länder der Erde sind erforscht, alle. Sie sind entweder schon in die Welthandelsorganisation eingegliedert oder sie werden in Kürze demokratisiert und befreit. Sie stehen entweder auf der Core- oder auf der Gap-Liste von Thomas P.M. Barnett.
Terra inkognita in meinem Kopf ist mein Unterbewußtsein. Die weißen Flecken befinden sich auf der rechten Hälfte meines Gehirns, zu dem von der linken Hälfte nur eine kleine, wackelige Hängebrücke mit dem Namen corpus callosum führt. Wie viele Forscher versuchten bereits, über diese Brücke das Neuland zu erforschen und zu kartographieren? Fast alle stürzten entweder schon von der Brücke oder kamen spätestens bei rituellen Opferhandlungen der Eingeborenen der rechten Hälfte zuschanden. Die wenigen, die zurückkehrten, mußten all ihre Ausrüstung, ihre Meßgeräte und Aufzeichnungen stehen und liegen lassen und konnten nur bruchstückhaft über das Erlebte berichten. Kein Wunder, denn dort rechts leben die unbekannten Zauberer der Kreativität zusammen mit den Dämonen des Wahnsinns durch Selbstbeobachtung in ländlichen Einfamilienhäusern, die noch nicht einmal eine Baugenehmigung haben. Diese Wohngemeinschaften haben auch Nachkommen, denn gepoppt wird dort viel. Diese Nachkommen wandern gelegentlich aus in das Land Ratio. Ganz wenige können sich in dem in der linken Hälfte herrschenden Wust aus Logik und Abhängigkeitkeiten, aus Normen und Regeln durchsetzen. Diese Auswanderer sind es, die mir meine beschränkte Kenntnis der rechten Hälfte übermittelt haben. Ich glaube, ich lasse die meisten Flecken da rechts lieber weiß bleiben, zumal ich mein Forschungsbudget einschränken muß.
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