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the-music-man schrieb am 6.4. 2009 um 15:59:44 Uhr über

Wanderer

Die Wanderer Werke AG in Chemnitz verfügte über ein breit gestreutes Produktionsprogramm, welches über Fahrräder, Motorräder, Büromaschinen und Werkzeugmaschinen bis hin zum Automobil reichte.

Den Automobilbau hatte man bei Wanderer im Jahre 1913 mit einem Kleinwagen aufgenommen (Wanderer Puppchen). Mitte der 20er Jahre wurde die Modellpalette in Richtung Mittelklasse ausgebaut (Modellreihe W 10), um dann ab 1928 – einem allgemeinen Trend in der deutschen Automobilindustrie folgendmit der Sechszylinder-Baureihe W 11 in die gehobene Mittelklasse vorzustoßen.

Wanderer Automobile galten als robust, zuverlässig und gut verarbeitet, wenngleich ihnen jeglicher Avantgardismus in Technik und Design fehlte.

Infolge der Weltwirtschaftskrise geriet auch der Wanderer Automobilbau in die roten Zahlen, während das Unternehmen in den anderen Sparten noch schwarze Zahlen schrieb. Folglich wurde die Automobilbauabteilung der Wanderer Werke AG in die seit 1930 laufenden Überlegungen zur Fusion der sächsischen Automobilhersteller mit einbezogen.

Während bei der Gründung der Auto Union AG im Jahre 1932 die Zschopauer Motorenwerke AG (aufnehmende Gesellschaft) das Aktienkapital der Audi Werke AG sowie der Horch Werke AG direkt übernahm, gesellte sich der vierte Ring, die Automobilbauabteilung der Wanderer Werke, durch Kauf bzw. Pacht hinzu. Die Wanderer Werke AG blieb weiterhin ein selbständiges und unabhängiges Unternehmen, das bis zum heutigen Datum existiert (Werkzeugmaschinenbau).

Innerhalb der Auto Union AG wurde der Marke Wanderer das Mittelklassesegment zugeteilt (Preise zwischen 3.875.- und 8.250.- Reichsmark). Die Konkurrenz in diesem Marktsegment war sehr stark. Hauptkonkurrenten waren Opel und Daimler-Benz.

Was die Stückzahlen und den Umsatz betraf, so rangierte die Marke Wanderer innerhalb der Auto Union an 2. Stelle hinter DKW. 1937 besaß die Auto Union AG mit 54.765 Automobilen einen Anteil von 25,3 Prozent an den gesamten Automobilzulassungen in Deutschland (216.538). 19,5 Prozent der Gesamtzulassungen entfielen auf die Automobile der Marke DKW (42.143), Wanderer Automobile machten einen Anteil von 4,7 Prozent (10.177) aus. Audi und Horch lagen jeweils unter einem Prozent.

Im Markenverbund der Auto Union legten die Wanderer Automobile mehr und mehr das Image des biederen Mittelklassewagens ab. So erschien 1936 der Wanderer W 51 und der sportliche Wanderer W 25 K Zweisitzer erstmals im modernen Auto Union Karosseriedesign, welches in den Jahren danach auch bei den Automobilen der anderen Marken seine Umsetzung fand.


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