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Robert Jungk (1978) schrieb am 12.9. 2006 um 08:42:49 Uhr über

Zukunft

Damit die atomisierte Welt der Spezialisten wieder zusammenwachsen kann, wird man in Zukunft zahlreiche Persönlichkeiten brauchen, die hinter dem Zerrissenen etwas Zusammenhängendes vermuten und danach zu suchen beginnen. Sie müssen gestörte Verbindungen wiederherstellen, zerrissene Netze neu knüpfen, Getrenntes zueinanderführen und damit unübersichtlich Verstreutes wieder übersehbar machen. Es gibt erst wenige Menschen dieses Typs. Ich möchte sie die »neuen Enzyklopädisten« nennen, und ich meine, sie werden entscheidend dazu beitragen, dass wir überleben, dass wir überhaupt eine Zukunft haben.

Es wäre eine dringliche Aufgabe der »neuen Enzyklopädisten«, die Denk- und Anschauungsweisen der Kulturen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas für ihr Denken fruchtbar zu machen. Sie müssten versuchen, die vom »männlichen Chauvinismus« verachtete Art der Frauen, das Leben zu begreifen, endlich ernst zu nehmen. Zu lange schon sind Gefühl, Empfindlichkeit, Zärtlichkeit verdrängt worden. Und schließlich werden die »neuen Enzyklopädisten« lernen müssen, jenen Zahllosen zuzuhören, die bis jetzt fast nie dazu kamen, ihre eigenen Gedanken, Ideen, Visionen zu artikulieren, weil man ihnen das Selber-Entwerfen, Selber-Planen, Selber-Sprechen nicht zutraute.


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