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Zwa Kuchze schrieb am 24.5. 2007 um 02:02:41 Uhr über

andersherum

Nach dem Outing gegenüber meiner Austauschmutter ging es zuerst zu einer lesbischen Psychologin, dann zum First Assembly of God-Reverend, dann eines schönes Abends zu so einer schwulen Selbsthilfe-Bemitleidungs-Supergruppe in Oklahoma City, wo ich den Unabomber um einen Monat verpasst habe. Manund trank und unterhielt sich, und dann wollte einer der anwesenden Schlauköpfe von mir wissen, wie es um das Ansehen der Schwulen in Deutschland bestimmt ist. Wie man fag auf deutsch sagt. Ein solches Schimpfwort gibt es im Deutschen nicht, erzähl ich so, weil, dachte ich mir: Schwuchtel, Schwuli und Schwulibert sind vom Klang her dermaßen nah am liebgewonnenen Wort schwul dran, mit dem sich jeder halbwegs vernünftige Schwule ja selbst bezeichnet, daß es kaum beleidigent rüberkommt, Arschficker klingt eher honorierend bzw. neidisch, und selbst Lutscher mag ich (mein Patenonkel hat mich immer neckend Lütjer, also Kleiner genannt, im Hannoveraner Umland-Dialekt Lütscher). Die Amis waren völlig aus dem Häuschen, daß es im Deutschen kein Schimpfwort für Schwule gibt und beschlossen einhellig, irgendwann hierhin zu ziehen, ich konnte auch nicht so richtig widersprechen, wegen sprachlicher Unzulänglichkeiten und so. Insgeheim hat es mich aber vor allem gefreut, in Amiland den Eindruck eines extrem schwulenfreundlichen Deutschland hinterlassen zu haben, besser so als andersherum.


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