möglichkeitsträume

möglichkeitsträume und machbarkeitswahn.


denn letzten endes werde ich mich nie damit zu frieden geben, was ich direkt vor augen habe. realität und existenz sind äußerst langweilig.
deshalb beginnt von diesem punkt an die ichprojektion hinein in die welt. nichts mehr wird so akzeptiert, wie es gegeben, kein gedanke bleibt ungeträumt, keine fantasiewelt leer.
ich habe eine vision, und bald soll sie verwirklicht werden.
das armselige ist bloß, dass es substanz und wesen jedes traumes, jeder vision, jeder hoffnung und überhaupt jedes gedankens ist, das er an der realität scheitert, die keinen spielraum frei lässt. so bleiben es möglichkeitsträume.
zu unterscheiden davon ist der machbarkeitswahn, ebenfalls etwas außerordentlich menschliches, ein paar dinge nämlich halte ich dafür: vom aggressionstrieb und fortpflanzungstrieb mal abgesehen entdecke ich bei mir, dass ich ein allzeit träumender und allzeit wünschender bin.
nun ist es zugegebenermaßen eine klassische ausrede, alles auf sein menschsein zu schieben - ich bin so, weil ich als mensch so bin, und das kann man nicht ändern. doch auch der machbarkeitswahn ist in jedem menschen, und auch er birgt viele gefahren und enttäuschungen.
letzten endes jedoch drückt uns gottes finger gemächlich zurück in die wirklichkeit, die dann leider doch recht verschieden ist, indifferent und nicht die klare größe des traums besitzt.
aber von der realität hier zu sprechen, das ginge dann doch zu weit.

möglichkeitsträume und dimensionsästhetik.
dimensionskompression und machbarkeitswahn.