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Der Besserwisser schrieb am 13.9. 2005 um 08:56:53 Uhr über

Mögling

MÖGLING, Daniel, Mediziner und Astronom, Verteidiger der Rosenkreuzer-Bewegung, * 4.4. 1596 (Taufdatum) in Böblingen als Sohn des dortigen Stadtphysikus Joh. Rudolf M., + 19.8. 1635 in Butzbach. - M. studierte seit April 1611 in Tübingen Philosophie. Im Februar 1615 erwarb er dort den Magistergrad. Zusammen mit einem Kommilitonen - dem späteren Leibarzt bei Zar Michail Fedorowitsch, Wendelin Sybelist - reiste M. im Januar 1616 nach Nürnberg, unmittelbar danach schrieb er sich als Medizinstudent in Altdorf ein. Im Oktober 1617 folgte er Sybelist nach Wittenberg, im Dezember 1618 reimmatrikulierte er sich in Tübingen, wo er im Februar 1621 zum Dr. med. promovierte. Zwischen 1617 und 1619 hatte M. mit mehreren pseudonym veröffentlichten Traktaten für die rosenkreuzerische Reformbewegung Partei ergriffen. In ihnen wandte er sich z. T. direkt gegen den Juristen Friedrich Grick aus Wesel, einen Altdorfer Mitstudenten, der unter Pseudonymen wie »Irenaeus Agnostus«, »F. G. Menapius« u. a. gegen das Rosenkreuzertum polemisierte. Durch diese Schriften war Landgraf Philipp von Hessen-Butzbach auf M. aufmerksam geworden, der M. im Mai 1621 als Hofmathematiker und -astronomen in seine Dienste nahm. Von da an war M. in Butzbach tätig, wo er den Landgrafen bei dessen astronomischen Studien unterstützte, und sich neben mathematischen und naturwissenschaftlich-technischen Fragen auch mit literarischen Arbeiten beschäftigte. Ferner unterhielt er eine umfangreiche wissenschaftliche Korrespondenz. - Bleibende Bedeutung erlangten weniger M.s naturwissenschaftliche Werke, denen er selbst nur bescheidenen Wert zumaß, als vielmehr seine programmatischen Beiträge zur Rosenkreuzer-Debatte. In ihnen machte sich M., der mit dem mutmaßlichen Urheber des Rosenkreuzer-Mythos, Johann Valentin Andreae, persönlich bekannt war, zum Anwalt eines von konfessionellen Gegensätzen, kirchlich-orthodoxen Zwängen und scholastischem Ballast befreiten Wissenschaftsbetriebes, einer physikotheologischen, vom Gedankengut der »Devotio moderna« inspirierten »Pansophia rhodostaurotica«, die ihre »im Einklang mit Gott und der Natur« erarbeiteten Erkenntnisse in den Dienst christlicher Nächstenliebe stellte.


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