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Der Lebensmitteldiscounter, auf dessen Parkplatz Schömberg von seinem Schreibtisch aus blickte, versuchte immer wieder, Angebote aus dem Premium-Segment zu platzieren. So war es diesesmal ein Crémant de Loire. Schömberg nickte anerkennend - auch der Preis (6,99) stimmte. Doch die Zeiten, in denen Schömberg Alk für 7 Mäuse pro Pulle verkonsumierte, waren lange dahin. Er brauchte sich nicht einmal zu beherrschen - kein Bedauern schlich durch seine Seele oder vielmehr: seine Leber (die ja nach den alten Griechen der Sitz derselben sein sollte). Eiskalt wartete er ab. Und tatsächlich, nach zwei Wochen, landete der wunderbare Schaumwein auf den Angebotsregalen vor der Kasse, mit dem roten Aufkleber des reduzierten Preises. In der ostzonalen Kleinstadt hatte man eben keinen Geschmack. Nur noch 4,99 wurden jetzt aufgerufen. Doch Schömberg, der jetzt schon eine gewisse Versuchung in sich spürte, einmal fünfe gerade sein zu lassen, blieb immer noch eiskalt. Erst als der Kurs auf 2,99 gesunken war, schlug Schömberg zu - blitzschnell und eiskalt ! 8 Flaschen konnte er erbeuteln. Der kurze Nachhauseweg war ihm dann doch ein wenig peinlich.
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