wer schreibt, spricht und bricht in rohrpost?
wer sind die sender und empfänger?
eine mailing-liste ist kein debattierclub - und auch kein salon.
auch ein historischer vergleich mit den briefromane der romantik oder den kollaborativen
schreibspielen der surrealisten hinkt.
vielleicht sollten wir trotzdem ein (imaginäres) gruppenbild (mit dame) - auch der nicht
hier anwesenden- machen, um einen ausgangspunkt für diskursarchäologische
untersuchung der sozialen, textuellen und mentalen querbeziehungen und abhängigkeiten
zu entwerfen: ein mapping der diskursiven maschine, die die rohrpost-kommúnikation
antreibt:
(aber bitte nicht als attachment verschicken, sonst gibts wieder ärger mit abroek.
vielleicht spielt vgrass ja den cheftheoretiker (a la roland barthes in der karikatur der
strukturalisten). nd dr baumgaertel. wer ist andre breton. und die dissidenten und
ausgeschlossenen. wer spielt den gui debord der situationisten? ... aber das brauchen wir
alles nicht, im virtuellen raum einer mailing-liste laufen die prozesse alle ganz anders ab.
...
ich will nur einige mikroskopische text-bewegungen herausfiltern, um zu testen, ob der
anspruch *kollaborativer sozialer textfilterungsprozesse* (wie er damals vom duo
lovink/schulz für nettime proklamiert worden ist) auch für rohrpost aufrechterhalten
werden kann.
im zeitalter der meta-kommunikation, des informations-aids und des permanenten
information overloads fällt zunächst einmal angenehm auf, daß eine selbst-reflexive
diskussion um die mailingliste so gut wie gar nicht stattfindet (anstrengendes beispiel:
mailingliste netzliteratur, in der es auf eine angestrengende - fast gruppendynamisch
typisch für revoluti ...
(transfer interrupted!)
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