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Närvkuh schrieb am 25.9. 2006 um 15:56:22 Uhr über

Angstrotz

Neulich bin ich nachts mit dem Fahrrad heim gefahren. »Nachts« sollte euch jetzt mitteilen, dass es folglich dunkel war und dass mich keine Schuld trifft, das schon mal vorneweg...
Ich fuhr also gemütlich den Weg entlang. Rechte Hand eine Wiese, linke Hand eine zu dieser Stunde wenig befahrene Straße, die am rechten Fahrbahnrand außerdem noch zugeparkt war. Plötzlich rennt ein Igel von rechts nach links über meinen Weg. Ich , völlig benommen von der Dunkelheit und gleichermaßen überrascht von der Schnelligkeit des Igels, versuchte noch auszuweichen, doch es gelang nicht in Vollendung. Sein Hinterbein war mir unter den Reifen geraten. Ich war geschockt. So geschockt, dass ich einfach weiter fuhr. Doch dann kam eine kleine Stimme, die mir befahl mich verdammt nochmal umzuschauen. Da war er. Zusammengekugelt auf dem Weg. Der Rest kam dann von ganz allein, ganz ohne Stimme. Ich fuhr zurück, denn er tat mir leid. Ich war noch einen Meter entfernt, da entrollte er sich. Er humpelte und ihm tropfte ein merkwürdiges Segret aus der Nase, etwas schleimartiges. Er versteckte sich unter einem Auto. Man konnte die Schleimspur bis dorthin verfolgen. Mir wurde klar, dass es Angstrotz war. Schnodder, der sich bildet, wenn man große Angst hat. Sein Bein zu verlieren, seiner Familie aufgrund der Gehbehinderung nichts mehr zu futtern heim bringen zu können. Das alles äußert sich in gutem, altem Angstrotz. Ich hab das auch manchmal. Zumeist wenn ich von einer Horde Igel überfallen werde, die mir übel nehmen, was ich ihrem Kompanen angetan habe.


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Tolle englische Texte gibts im englischen Blaster

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