Ja, es gibt sie noch - diese schöne Respekterweisung für uns Frauen - allerdings muss man dafür schon ein wenig nachhaltiger recherchieren. Aktuell findet man sie in einigen Teilen Indiens und Südostasiens, vor allem dort, wo die Strukturen des Matriarchats noch ziemlich lebendig sind (z. B. Muttererbrecht). So pflegen gerade die gebildeten Schichten in Kerala wieder den uralten Brauch des Fußkusses für die Braut - als Zeichen des Respekts gegenüber der Frau als der Wiege des Lebens! In einigen Großfamilien ist es sogar noch üblich, dass die Jüngeren der »Bhabhi« (der Frau des ätesten Bruders) mit einem gepflegten Fußkuss regelmäßig Respekt erweisen müssen - ein gängiges Ritual, über das gar nicht erst diskutiert wird. Darüber hinaus hat die Bhabhi auch erzieherische Rechte und kann ihre jüngeren Schwager zu niederen Diensten heranziehen (Schuhe putzen und Füße waschen). Ich persönlich jedenfalls schätze die Fußverehrung für die Dame und finde, dass einem Verehrer bestimmt kein Zacken aus der Krone fallen würde, wenn er sich auf diese schönen Galanterien einließe - ein Kavalier der alten Schule eben!