Er war froh, daß er die Bücher nicht mitgenommen hatte, denn das ohne Vorwarnung einsetzende Sommergewitter hatte Peters in Sekunden bis auf die Haut durchnässt, als er sich auf dem Weg zurück vom Mainufer zu Elaines Haus befand. In Hauseingängen und unter Dachvorsprüngen konnte Peters Menschen ausmachen, die Zuflucht vor dem Regenschauer suchten, ihn selbst störte der Regen nicht. Wenige Autos waren in diesem Teil der Stadt jetzt noch unterwegs, und wenn eines vorbeifuhr, konnte er im Licht der Autoscheinwerfer Dampf wahrnehmen, der vom Strassenasphalt aufstieg. Die gurgelnden Geräusche der Kanalisation und das Rauschen des Regens vermengten sich mit kurzen Aufschreien und Lachen einiger Jugendlichen, die sich aus ihrem Unterstand herausgewagt hatten und nun versuchten, so schnell wie möglich den Eingang einer Pizzeria auf der anderen Straßenseite zu erreichen. Peters wußte genau, wo er war und so begann er ein Spiel, das ihn schon als Kind fasziniert und ihm so manche Beule beigebracht hatte - die Augen schliessen und den Weg ertasten und erhören. Die veränderte Geräuschkulisse der Stadt schien ihm eine gute Herausforderung.