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Kain schrieb am 27.8. 2006 um 09:12:45 Uhr über

Zorn

Der Zorn kommt nicht rasch, das wäre Wut. Er fliegt dich nicht an, das wäre Ärger. Er wächst meist mählich, oft, ohne daß du es spürst. Reift, keimt, dehnt sich langsam aus.
Sein Grund liegt dir oft gar nicht nah, ist seltsam fremd zunächst. Erst wenn er seinen Platz gefunden hat in deinem Fühlen, machst du den Grund des Zorns dir doch zu eigen.
Zorn geht nicht wieder. Zorn bleibt dir. Wie ein altbekannter Freund wird er Begleiter deines Denkens, tritt häufig auf, wenn du kaum mit ihm rechnest. Dann kann er schnell und mächtig sein, dich rücklings überfallen und wie ein reißender Strom dein Handeln mit sich tragen.
Zorn, so wird gesagt, sei kein guter Ratgeber. Mag sein, daß er dich unklug werden läßt. Aber immer macht er dich stark. Und selten schlecht. Mißtraue Menschen, die keinen Zorn besitzen. Wer mit offenen Augen durch diese Welt geht ohne zonirg zu werden, ja zornig zu sein, ist das geringste deiner Worte nicht wert.
Doch verwechsle niemals Zorn mit Wut. Der Zorn eines Armen über eine verlorene Mark ist nichts gegen die Wut eines Reichen über einen entgangenen Pfennig.


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