dernetteHerrausBadSteben

was war Vater eifersüchtig. Mutter schrieb aus der Müttergenesungskur in Bad Steben sie habe einen sehr aufmerksamen und zuvorkommenden netten graumelierten Herren kennengelernt, ein Kurschatten sie etwas ganz normales, jeder habe hier einen, so schrieb sie Vater und daß er keinerlei Grund habe eifersüchtig zu sein. der war es aber trotzdem und beklagte sich bei seinem Fünfzehnjärigen ältesten Sohn darüber. Sein Trost war, soll ich dir zwei oder drei Spiegeleier mit Speck braten. das war das Einzige das er kochen konnte wenn Mama weg war. Und ich, der nur ein Ei gewohnt war sagte hocherfreut, zwei und durfte dabei noch als bescheiden gelten. Der nette Herr aus Bad Steben sorgte dann für den gebrauchten weißen Ford Transit der uns beim Bau des Familienhauses im Enzianweg sehr behilflich war, das war mal ein anderes Auto als eine Ente und zum Transport von zehn zementsäcken geeignet. Und Vater war ja auch auf dem Bauamt der einzige Beschäftigte also sozusagen der Leiter des Bauamtes, da war er als maurerpolier seit jahren so hineingewachsen und er kannte natürlich alle Baustellen des Dorfes aus erster Hand. Das diese nette Bekanntschaft aus bad Steben später irgendeinen Einfluß darauf hatte daß das ganze Enzianviertel Flachdächer aus der DDR bezog, daran hatte der bauamtsleiter bestimmt keinen Einfluß jedenfalls nicht daß ich wüßte. Aber geschenke zu Weihnachten bekam das Bauamt viele. Viel Champagner und viel französischen Edelcognac.