Buddha-Armband

Man weiss ja inzwischen, dass ich nicht viel auf Trends gebe und dem modischen Diktat nicht unterliege. Das letzte Mal habe ich mich zu einer Mode geoutet, als man anfing, Stofftierchen an seine Taschen zu hängen. Das hab ich gemacht, ja. Und jetzt mach ich wieder eine Mode mit, ich hab mir nämlich ein Buddha-Armband zugelegt. Ich finde die so hübsch! Ich habe mir eins mit Holzperlen besorgt, das mit Schriftzeichen verziert ist. Sieht wirklich schön aus. Aber ob mir das Kreativität bringt, wie das Schildchen besagt? Wer weiss, was diese Schriftzeichen bedeuten. Vielleicht: »Wer dieses Armband trägt ist doof und kauft alles«.

Buddha-Armbänder sind die spirituelle Variante dieser ekelerregenden Wolfgang-Petry-Armbänder, mit dem Unterschied, daß Buddha-Armbänder wahrscheinlich nicht so stinken. Und im Vergleich zu Piercings und Tribal-Tattoos und anderen Modertorheiten kann man später einfach sagen »Meine Fresse, war ich bescheuert« und die Dinger in den dafür bestimmten Müllcontainer werfen. (Dieser Container ist zimtfarben, und es steht 'Ethnoschnickschnack' drauf.)

Es gibt auch ernstzunehmende Esoterik. Dummerweise schafft es unsere oberflächliche Konsumgesellschaft jedoch, aus jeder Materie einen schnellen, stromlinienförmigen Trend zu machen. Wenn man hinterher als ernsthafter Okkultist daherkommt, muß man sich erst einmal durch einen Wust von Pop-Eso-Müll wühlen.